Die Prostata (Vorsteherdrüse) gehört zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes. Sie besteht aus Drüsengewebe, Bindegewebe und Muskelfasern. Die Prostata liegt zwischen der Blase und dem Beckenboden rund um die Harnröhre. Hinten wird die Prostata vom Mastdarm, vorne vom Schambein eingegrenzt. Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart beim Mann.

Die wohl bekannteste Methode um Prostatakrebs festzustellen ist der PSA Wert. Da diese Blutuntersuchung alleine jedoch nicht aussagekräftig ist, da der PSA Wert auch von anderen Faktoren beeinflusst werden kann, sind zusätzliche Untersuchungen nötig um die Diagnose stellen zu können. Diese sind:

• Abtastung der Prostata durch den Enddarm (DRE)
• Ultraschall der Prostata durch den Enddarm (TRUS)
• Entnahme von Gewebeproben der Prostata (Biopsie)

Bei der Biopsie werden ultraschallgezielt kleine Gewebeproben aus der Prostata entnommen. Im Ordensklinikum Linz kommt dabei eine modernste, hochauflösende Methode zur Anwendung. Da vor der Probeentnahme eine lokale Betäubung der Prostata durchgeführt wird, ist der Eingriff kaum schmerzhaft. Die Biopsie wird in der Regel ambulant durchgeführt. Nach Vorliegen des Ergebnisses, wird Ihnen dieses in einem Gespräch mit einem Facharzt mitgeteilt.

Es gibt verschiedene Therapieformen des Prostatakrebses. Welche für Sie die Beste ist, teilt Ihnen Ihr Arzt im Rahmen eines Gespräches mit. Bei Bedarf werden die möglichen Therapieformen zuvor in einem Expertengremium, dem so genannten Tumorboard, besprochen. Mögliche Therapieformen die wir anbieten sind:

• Totale Entfernung der Prostata mittels roboterassistierter laparoskopischer Prostatektomie = da Vinci Prostatektomie
• Hormonentzugstherapie
• Strahlentherapie und kombinierte Strahlen- und Hormontherapie der Prostata in Zusammenarbeit mit der Radioonkologie des Ordensklinikums Linz Barmherzigen Schwestern 
• Chemotherapie

Sollte die für Sie beste Therapieform die Operation ist, kommt im Ordensklinikum Linz die Methode der roboterassistierten laparoskopischen radikalen Prostatektomie zur Anwendung. Nähere Informationen zur Technik finden Sie hier

Die DaVinci-Methode hat für den Patienten den Vorteil, dass sie möglichst schonend ist. So wird das Pflegepersonal mit ihnen bereits am Tag nach der Operation Gehversuche unternehmen. Sie werden nach der Operation einen Dauerkatheter haben. Nach einem Kontrollröntgen am sechsten Tag nach der Operation kann der Katheter meist entfernt werden. Am Ende Ihres stationären Aufenthaltes werden Sie noch ein Gespräch mit einem Physiotherapeuten und mit einer speziell geschulten Pflegeperson haben. Dabei werden Ihnen Möglichkeiten zur Verbesserung der Kontinenz erklärt und gezeigt. Außerdem erhalten Sie Informationen, wie Sie die ersten Wochen zu Hause gut überstehen.

Aus Folgebefragungen wissen wir, dass 66 % der operierten Männer nach 3 Monaten keine Einlage mehr benötigen. Nach 12 Monaten sind es sogar 95% der Männer.

Nachdem Sie das Krankenhaus wieder verlassen haben, gibt es einige Dinge, die Sie beachten sollten.

• Führen Sie die Ihnen gezeigten Übungen konsequent durch
• Schonen Sie sich körperlich, beachten Sie die Hinweise, die Sie im Krankenhaus erhalten haben. Lassen Sie sich mit der Wiederaufnahme von sportlicher Aktivität Zeit
• Der Zeitpunkt an dem Sie wieder ins Berufsleben einsteigen können, ist von Ihrer Tätigkeit abhängig. Fragen Sie beim Entlassungsgespräch bitte, ab wann Sie wieder ins Berufsleben einsteigen können.

Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und maßvoller Genuss von Alkohol werden Ihre Genesung zu Hause unterstützen. Verzichten Sie möglichst auf das Rauchen, auch im Sinne ihrer gesamten Gesundheit!

Unterstützend zur Therapie die Ihnen Ihr Urologe vorschlägt, können Sie komplementäre Methoden anwenden. Diese sollen vor allem Ihr Wohlbefinden steigern. Als reine Therapieform sehen wir diese sehr skeptisch.

Der Zeitraum in dem Nachkontrollen nach der Therapie nötig sind, hängt sehr stark von der Art der Therapie ab. Sie werden auf jeden Fall darüber in einem Arztgespräch informiert.