Gynäkologie

An unserer Abteilung wird die Tumortherapie beginnend von der Diagnose inklusive Abklärungsmöglichkeiten mit Computertomographie, Kernspintomographie und Positronenemissionstomographie über die komplette operative und konservative Therapie (Chemotherapie, Hormontherapie, Strahlenbehandlung) und eine situationsadaptierte Nachsorge komplett aus einer Hand angeboten.

Es entfallen somit Überweisungen zu speziellen onkologischen Behandlungen
an andere Fachabteilungen und die damit verbundenen Arztwechsel.
Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit einer psychologischen Begleitung,
einer komplementärmedizinischen Beratung und einer begleitenden komplementären Akupunkturbehandlung im Rahmen der Krebstherapie.

Ende 2002 wurde an der Gynäkologie ein interdisziplinäres Onko-Board mit Teilnahme folgender Abteilungen installiert: Hämato-Onkologie, Radio-Onkologie, Pathologie, Radiologie, Nuklearmedizin, Urologie, Chirurgie, Klinische Psychologie. Dieses Board trifft sich regelmäßig und behandelt alle stationären onkologischen Patientinnen der Gynäkologie. Damit wird sichergestellt, dass alle Behandlungen auch von einem breiten Gremium von Expertinnen und Experten aus interdisziplinärer Sicht approbiert sind. Alle Fälle werden schriftlich vorbereitet und nach jeder Sitzung schriftlich protokolliert.

Neben allen gynäkologischen Krebsoperationen (exkl. Mamma) bietet unsere Abteilung auch das gesamte Repertoire der nichtoperativen Krebsbehandlungen an. Diese können abhängig von der Art und dem Typus der Erkrankung in einer Hormontherapie, einer Chemotherapie oder auch in Immuntherapien oder einer Kombination dieser Behandlungsformen bestehen. Der Schwerpunkt besteht diesbezüglich im Bereich der Behandlung des Eierstockkrebses, der auf eine jahrzehntelange Erfahrung an der Abteilung zurückzuführen ist.

Die Abteilung nimmt auch bereits seit 1991 lückenlos bis heute an verschiedensten nationalen und auch internationalen Studien zum Thema Chemo- und Immuntherapie erfolgreich teil. Sie ist seit 14 Jahren mit Sitz und Stimme im Vorstand der wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) vertreten.

Seit 3 Jahren werden an der Abteilung routinemäßig laparoskopisch assistierte Radikaloperationen durchgeführt. Die laparoskopischen Techniken für Radikal-
operationen des Zervixkarzinoms wurden weiter standardisiert und können nunmehr als Routineeingriffe bezeichnet werden. Auch das Endometriumkarzinom wird überwiegend laparoskopisch operiert, wobei sowohl die pelvine als auch paraaortale Lymphadenektomie eine idente Ausbeute an Lymphknoten erlaubt wie die offene Technik. Dazu kommen Staging - Operationen beim Frühstadium des Ovarialkarzinoms einschließlich laparoskopischer Omentektomie und auch Lymphadenektomie.

Der Zeitaufwand für derartige laparoskopische Operationen ist bei uns ident wie
bei Operationen mit offener Technik.  Die Vorteile der laparoskopischen Techniken liegen nach wie vor in einem signifikant geringeren Blutverlust und der Vermeidung
von Temperatur- und Flüssigkeitsverlusten, wie sie bei lange dauernden Operationen am offenen Bauch unumgänglich sind. Damit sind auch die Rekonvaleszenzzeiten wesentlich kürzer.

Unsere mittlerweile 25-jährige Erfahrung mit laparoskopischen Operationen erlaubt inzwischen eine besonders breite und sichere Anwendung dieser Methode.
Bei vielen gynäkologischen Erkrankungen z. B. Eierstockzysten, Myomen, Endometriose etc., kann mittels diesen minimal invasiven Techniken, also ohne großen Bauchschnitt und mit kürzerem stationärem Aufenthalt, ein schonender und risikoarmer Eingriff angeboten werden. Dabei ist weitgehend auch ein organerhaltendes Vorgehen möglich.

https://www.dysplasie.at/

Myome der Gebärmutter („uterus myomatosus“) sind gutartige knotenähnliche Geschwülste der Gebärmutter, die jede dritte Frau betreffen können. Grundsätzlich gilt, dass eine Behandlung nur bei besonderem Größenwachstum oder Folgebeschwerden der Myome notwendig ist.
Zur Behandlung bieten sich Methoden an, die unter Schonung des restlichen Gewebes der Gebärmutter nur die Knoten entfernen. Dies kann durch eine Laparoskopie geschehen oder je nach Sitz der Knoten auch durch einen endoskopischen Eingriff von der Scheide aus durch den Muttermund. Für Beide Techniken bestehen an unserer Abteilung Erfahrungen von mehr als 10 Jahren. Neueste Geräte unterstützen die bereits ausgereifte Technik.
In seltenen Fällen sind die Myome bereits so groß oder auch zahlreich, dass nur eine Entfernung der Gebärmutter Heilung bringen kann. Diese Gebärmutterentfernung kann meist ebenfalls von der Scheide aus – also ohne Bauchschnitt – erfolgen. Nur mehr selten ist hierfür ein Bauchschnitt nötig.

Hier handelt es sich meist um Zysten oder solide Geschwülste der Eierstöcke. Man unterscheidet zwischen so genannten funktionellen Zysten und echten Neubildungen. Funktionelle Zysten bedürfen nur dann einer Behandlung, wenn sie Beschwerden wie Schmerzen verursachen oder sehr groß werden. Sonst haben diese Zysten die Neigung sich von selbst wieder zurückzubilden.

Echte Neubildungen sind meistens gutartige, selten auch bösartige Zysten oder Geschwülste der Eierstöcke, die auf eine krankhafte Gewebsveränderung zurückgehen und immer weiter wachsen. Anfangs gutartige Zysten können im Laufe der Zeit auch bösartig entarten.

Ziel einer Behandlung von Adnextumoren ist nun vorerst die sichere Differenzierung zwischen nicht behandlungsbedürftigen funktionellen Zysten von echten Neubildungen. Hier helfen uns unsere high-end Ultraschallgeräte mit Farbdarstellung und die jahrelange Erfahrung der Untersucher. Weiters ist bei behandlungsbedürftigen Zysten eine ausgefeilte Operationstechnik (meist laparoskopisch also minimal invasiv) erforderlich.

Unser Haus bietet selbstverständlich die Möglichkeit der sofortigen feingeweblichen bzw. histologischen Untersuchung der Zyste noch während der Operation (Institut für klinische Pathologie). Nur so kann sichergestellt werden, dass möglichst schonend und organ-erhaltend (es wird also besonders bei jüngeren Frauen vor dem Wechsel nur die Zyste und nicht der ganze Eierstock entfernt) operiert werden kann. Sollte allerdings bei der feingeweblichen Untersuchung ein bösartiger Tumor gefunden werden, bestehen alle Möglichkeiten, sofort ausreichend und nach allen onkologischen Kriterien radikal zu operieren.

Die Endometriose ist eine chronisch rezidivierende (periodisch wiederkehrende) Erkrankung, gekennzeichnet durch das Vorhandensein von denaturierter Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutter. Diese Schleimhaut macht den natürlichen Zyklus mit und die monatlichen Blutungen führen zu einem immer wiederkehrenden Reiz im Gewebe. Das Gewebe antwortet mit narbigen Veränderungen, Verwachsungen und Schwartenbildung. Das häufigste Symptom der Endometriose sind teilweise regelabhängige Unterleibsschmerzen und auch ungewollte Kinderlosigkeit.
 
Die Behandlung der Endometriose kann medikamentös oder auch operativ erfolgen, je nach Ausmaß des Befalls. Besonders die operative Behandlung (meist laparoskopisch, also ohne Bauchschnitt) bedarf einer besonderen Schulung und Erfahrung des Operateurs, da die Organe oft sehr verwachsen sind. Unsere Operateure sind diesbezüglich speziell ausgebildet und erfahren.
Die Abteilung hat an internationalen wissenschaftlichen Studien zur Behandlung
der Endometriose teilgenommen und auch zu diesem Thema publiziert.

Zur Diagnostik verfügt unsere Abteilung über eine eigenständige gynäko-urodynamische Einheit einschließlich einem Ultraschallgerät zur vaginalen dreidimensionalen Darstellung der einzelnen Defekte. Eine von uns erstmals beschriebene dreidimensionale Darstellung der Beckenbodenfaszie erlaubt die exakte Diagnostik sogenannter lateraler Defekte. Zur Therapie des weiblichen Harnverlustes und der Senkungsleiden werden neben nichtoperativen Behandlungen auch alle gängigen Operationsmethoden angeboten, bis hin zu neuesten "Bandoperationen" wie z. B. dem Obturator-Band.

Eine Spezialität ist weiters die Korrektur von seitlichen Defekten des Aufhängeapparates im kleinen Becken von der Scheide aus (vaginaler lateraler repair). Dadurch können Rezidive (Vorfälle) nach Senkungsoperationen in einem hohen Maß vermieden werden.

Die Abteilung ist in diesem Bereich Ausbildungszentrum (Lehroperationen) und auch in der wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Urogynäkologie und Beckenboden (AUB) der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) mit Sitz und Stimme im Leitung vertreten.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage unseres Becken Boden Zentrums www.becken-boden.at

Die Abteilung verfügt über vier Ultraschall-
geräte, davon sind zwei so genannte "high end" Geräte mit denen alle auch sehr spezifischen Untersuchungen bis hin
zur 3d Sonographie durchgeführt werden können. Die Abteilung ist anerkannte Ausbildungsstätte für Ultraschalldiagnostik in der Gynäkologie.

Die Abteilung Gynäkologie wird im Rahmen eines klinisch-psychologischen Liaisonmodells durch eine Psychologin betreut. Ziel der Klinischen Psychologie ist es, die Patientinnen bei der Auseinandersetzung und Verarbeitung ihrer Erkrankung zu begleiten und zu unterstützen. Die Fähigkeit zur Selbsthilfe zu fördern und subjektive Ressourcen der Bewältigung zu finden stehen dabei im Vordergrund.

Viele Patientinnen und Patienten möchten gerne aktiv an der Krankheits-bewältigung teilhaben und selbst etwas zu ihrer Heilung beitragen. Im Sinne eines ganzheitlichen Behandlungskonzeptes suchen sie auch Hilfe aus dem Bereich der Erfahrungsheilkunde. Die komplementäronkologische Beratungsstelle der gynäkologischen Abteilung bietet (als Einrichtung für alle onkologischen Patienten des Hauses) hierfür fundierte Beratung und Unterstützung.

Komplementäre Maßnahmen kommen aus der Naturheilkunde, der Immunologie, der Molekularbiologie und der Biochemie und werden ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt. Sie müssen daher gut auf die konventionelle Therapie abgestimmt werden, um den Erfolg von Standardtherapien nicht zu gefährden.

Mit Hilfe komplementärmedizinischer Maßnahmen sollen Sie als Patient in Ihrer Lebenssituation während und nach der onkologischen Therapie unterstützt werden:

So können etwa Krankheitssymptome gelindert, aber auch Nebenwirkungen der klinischen Therapie gemildert und die Rehabilitation nach Operation, Chemotherapie oder Strahlentherapie unterstützt werden. Viele der komplementären Therapieformen beeinflussen die Immunfunktionen, wodurch eine deutliche Verbesserung Ihrer Befindlichkeit und Lebensqualität erreicht werden kann.

Im Rahmen einer Beratung wird gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Therapiekonzept erstellt und für den Hausarzt mitgegeben, dem die Durchführung der Therapieempfehlungen obliegt. Die Einbindung Ihres Hausarztes ist uns besonders wichtig.

Ihr Ansprechpartner:

Dr. Karl Postlbauer
Terminvereinbarung erbeten unter:

Tel: +43 732 7677-7264