Nephrologie

Niereninsuffizienz

Schwerpunkt Niere, Blase, Prostata

Ansprechperson

Cejka Daniel Prim. Priv.-Doz. Dr.
Prim. Priv.-Doz. Dr. Daniel Cejka
Leitung Nephrologie und Transplantationsmedizin
Tel: +43 732 7676 - 4300
Fax: +43 732 7676 - 4306

> > Kontakt Elisabethinen

 

Erkrankungsbild

Die Nieren halten unseren Körper im Gleichgewicht. Neben der offensichtlichen Funktion als harnproduzierende Organe zur Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten, regulieren die Nieren auch den Wasser- und Salzhaushalt, das Säure-Basen-Gleichgewicht, den Blutdruck, die Blutbildung (sie produzieren Erythropoietin, kurz Epo genannt) und auch den Blutzucker. Eine schlechte Nierenfunktion oder gar ein Nierenversagen haben daher weitreichende Folgen.

 

Ursachen

Die möglichen Ursachen für eine Nierenerkrankung sind vielfältig. Neben den Volkskrankheiten wie Bluthochruck und Diabetes mellitus können Autoimmunerkrankungen, genetische Defekte, mechanische Probleme wie Nierensteine, oder auch Infektionen, wie eine Nierenbeckenentzündung, die Nieren schädigen.

 

Symptome

Bei den Symptomen muss grundsätzlich zwischen plötzlichem Nierenversagen (sog. akutes Nierenversagen) innerhalb von Tagen und einer längerdauernden Nierenschwäche (sog. chronische Niereninsuffizienz) unterschieden werden. Überlappungen zwischen den Verlaufsformen sind möglich und durchaus häufig.

 

Beim akuten Nierenversagen kommt es relativ rasch zu einem Rückgang der Harnmenge, Wassereinlagerungen (Ödemen) in den Beinen oder auch der Lunge. Dies merken die Betroffenen in den allermeisten Fällen relativ rasch. Wenn die Füße innerhalb von Tagen deutlich anschwellen, sodass die Patient*innen nicht mehr in die Schuhe kommen, ist das jedenfalls ein Alarmsignal und gehört dringend abgeklärt. Ebenso kann Atemnot die Folge einer Wassereinlagerung in der Lunge sein.

 

Bei der langsam fortschreitenden, chronischen Niereninsuffizienz sind die Symptome oft schwerer einzuordnen: Abgeschlagenheit, abnehmende körperliche Belastbarkeit und Appetitverlust sind häufig genannte Beschwerden, die auch ihre Ursache in einer schlechten Nierenfunktion haben können.

 

Diagnose

Die nephrologische Basisabklärung umfasst 3 Untersuchungen:

  • Eine Blutabnahme zur Bestimmung des „Nierenwertes“ (Kreatinin) sowie der Salze im Blut (Elektrolyte)
  • Eine Harnuntersuchung auf Eiweiß (Proteinurie) und Blutspuren (Hämaturie)
  • Ein Ultraschall der Nieren

 

Fallen alle drei Untersuchungen unauffällig aus, so kann eine Nierenerkrankung mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden. Diese Untersuchungen sind relativ einfach und können von Hausärzt*innen durchgeführt bzw. veranlasst werden. Bei auffälligem Befund sollten Nierenspezialist*innen (Nephrolog*innen) zum Ausschluss einer relevanten Nierenerkrankung hinzugezogen werden. Dies ist insbesondere wichtig, wenn sich das Kreatinin oder die Proteinurie schlagartig verschlechtern bzw. die Befunde von Beginn an sehr schlecht ausfallen.

Nieren

 

Therapie

So vielfältig, wie die Ursachen für Nierenerkrankungen sind, so unterschiedlich sind auch die Therapiemöglichkeiten. Manchmal sind relativ einfache Maßnahmen wie Blutdruckeinstellung oder Verbesserung der Blutzuckerkontrolle ausreichend, um die Nieren vor einer weiteren Schädigung zu bewahren. Handelt es sich jedoch um eine Autoimmunerkrankung, welche die Nieren schädigt, so müssen spezielle immunsuppresive Therapien angewendet werden. Auch bei manchen genetischen Erkrankungen, die zur Schädigung der Nieren führen, gibt es bereits Therapiemöglichkeiten.

 

Ähnlich verhält es sich bei transplantierten Nieren: Eine dauerhafte Immunsuppression zum Schutz vor Organabstoßung ist hier die Grundlage der Behandlung. Kommt es zu einer Funktionsverschlechterung, können die Ursachen vielfältig sein (Abstoßung, Harnstau, Infektion,…). Zuerst muss der Ursache der Transplantatverschlechterung auf den Grund gegangen werden, dann kann eine spezifische Therapie erfolgen. Versagen die Nieren ganz, gibt es die Möglichkeit der Dialyse (Hämodialyse und Peritonealdialyse), oder auch der Nierentransplantation.

 

An unserem Zentrum werden alle Arten der Nierenersatztherapie angeboten. Ihr Ärzt*innenteam wird Sie hier entsprechend individuell betreuen und beraten.

 

Prävention

Die häufigsten, gleichzeitig aber auch vermeidbaren bzw. gut behandelbaren Ursachen für eine Nierenschwäche sind Bluthochdruck (Hypertonie) und Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Eine ausgewogene Ernährung (sog. „mediterrane Kost“) und ausreichend Bewegung sind hier die besten Präventivmaßnahmen. Gehen Sie auch einmal jährlich zur Vorsorgeuntersuchung zu Ihrer*Ihrem Hausärztin*Hausarzt, um eine Hypertonie oder Diabetes mellitus rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. So schützen sie nicht nur die Nieren, sondern vermindern auch das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

 

 

Quiz: Nierenspende

Frage 1 / 6

Pärchen am Krankenbett

Wie lange müssen nierenkranke Menschen im Durchschnitt in Österreich auf eine Spenderniere warten?

Hinweis: Auch Mehrfachantworten sind möglich!

  • Antwort 1 Ca. 3 Jahre
  • Antwort 2 Ca. 3 Monate
  • Antwort 3 Ca. 3 Wochen