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Ordensklinikum Linz

Nacken, Arme und Daumen: Die Problemzonen der Digital Natives

Datum: 08.01.2020

Handy-Nacken, Tablet-Schulter, Maus-Arm, Selfie-Ellbogen oder Handy-Daumen – so heißen die Problemzonen der Digital Natives. Durchschnittlich nutzt der Österreicher sein Handy 3,4 Stunden am Tag. Hatten 2012 noch 69 Prozent der Österreicher ein Handy, sind es heute fast 100 Prozent.

Vor allem durch die falsche Kopfhaltung samt Rundrücken kommt es zu „KoNaSchu“ – Kopf-, Nacken-, Schulterschmerzen. „Dies beginnt mit der klassischen Verspannung, führt zu dauerhaften Schmerzen und Schonhaltung, bis zum Verschleiß und Degeneration der Bandscheiben. Diese sind dann irreparabel“, sagt Ass. Dr. Karin Ameshofer vom Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Ordensklinikum Linz Elisabethinen.

Ursachen für die Beschwerden sind langanhaltende statische Fehlhaltungen oder sehr schnelle und wiederholte Bewegungen mit geringem Kraftaufwand.  „Das „Wischen“ mit dem Daumen Richtung Kleinfinger kann zu Schmerzen am Handgelenk, bis hin zu Kribbeln, Taubheitsgefühl, dem Karpaltunnelsyndrom, oder Schwellung und Entzündung der Sehnenscheiden führen. Der typische Patient mit solchen Symptomen ist zwischen 15 und 25 Jahre alt“, schildert Dr.in Ameshofer. Auch gibt es gerade bei jungen Leuten den schmerzhaften Selfie-Arm. 

Die Assistenz-Ärztin rät: „Das Handy bzw. Tablet möglichst hoch halten, den Kopf möglichst wenig beugen, durch geeignete Ablageflächen (Ellbogen am Tisch abstützen) Arme und Rücken unterstützen bzw. entlasten, prinzipiell beidhändige Nutzung der Geräte, Abwechslung von Hand und Finger bei der Verwendung, für längeren Einsatz spezielle Bildschirmhalterung und externe Tastatur und die Verwendung eines reflektionsarmen Displays.

Grundsätzlich rate ich zu „Digital Detox“. Kinder sollen sich in der Natur bewegen, Erwachsene im Arbeitsalltag regelmäßige Pausen und Lockerungsübungen einlegen.

junge Asiatin mit schmerzverzerrtem Gesicht und Handy

Therapie:

Therapie der muskulären Dysbalance: Dehnung und Kräftigung der entsprechenden Muskulatur (Rückenschule, Haltungstraining)

Schmerztherapie: Massagen, Wärmebehandlung, Elektrotherapie, Infiltration, …

 

Nähere Informationen:

Physikalische Medizin Elisabethinen