Darm-Gesundheitszentrum

Darm-Gesundheitszentrum

Barmherzige Schwestern

Die 3 Säulen der Therapie

a) Chirurgie
Ist die Diagnose „Darmkrebs“ erst einmal gestellt, erfolgt in den meisten Fällen ein chirurgischer Eingriff, um das Tumorgewebe zu entfernen. Dieser wird entweder mittels Bauchschnitt, oder – bei entsprechender Lokalisation – mittels Laparoskopie durchgeführt. Laparoskopische Eingriffe haben den Vorteil, dass der*dem Patient*in lediglich kleine Narben bleiben, der Blutverlust geringer ausfällt und der Heilungsprozess schneller vorangeht.

Alle bei Darmkrebs angewendeten Operationsverfahren sind „state of the art“ und werden von erfahrenen Chirurg*innen durchgeführt. Neue Ansätze gibt es zudem bei fortgeschrittenen Tumoren, die bereits Absiedelungen in der Leber gebildet haben. So ist geplant, in Zukunft nach einer vorherigen Chemotherapie zuerst die Lebermetastasen zu entfernen, bevor der eigentliche Tumor operiert wird.

b) Radio-Onkologie
Abhängig davon, wie weit der Krebs bereits fortgeschritten ist und in welchem Darmabschnitt er auftritt, erhält die* der Patient*in auch eine Bestrahlung mittels Linearbeschleuniger. Die Radiotherapie wird vor allem beim Mastdarmkrebs angewendet, und zwar in einem Stadium, in dem der Tumor die Darmwand bereits überschritten hat bzw. wenn ein Lymphknotenbefall vorliegt.

Aufgrund neuer Erkenntnisse erfolgt die Bestrahlung vor der Operation. Dies schont zum einen die Patient*innen, zum anderen wird dadurch der Tumor verkleinert, was wiederum den nachfolgenden chirurgischen Eingriff vereinfacht sowie die Chancen auf einen Kontinenzerhalt steigert. Beim Dickdarmkrebs spielt die Bestrahlung erst im fortgeschrittenen Stadium eine Rolle, das heißt, wenn sich bereits Absiedelungen gebildet haben.

c) Chemo- und Immuntherapie
Neben Bestrahlung und Operation bilden Chemotherapeutika bei vielen Patient*innen die dritte Säule im Kampf gegen den Darmkrebs. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Substanzen (Zytostatika), die das Zellwachstum hemmen und dadurch das Absterben der Tumorzellen bedingen. Abhängig vom Krebsstadium wird entweder eine adjuvante oder eine palliative Chemotherapie verabreicht.
Adjuvant bedeutet, dass die*der Patient*in die Zytostatika direkt nach der Operation erhält, mit dem Ziel, das Wiederauftreten des Tumors zu verhindern. Haben sich bereits Fernmetastasen gebildet, kommt die so genannte palliative Chemotherapie zum Einsatz. Ihre Aufgabe ist es, die Lebenszeit der Patient*innen zu verlängern, aber ebenso die Lebensqualität zu verbessern.

Hormone, Antikörper und Wirkstoffe, die bestimmte Stoffwechselvorgänge in der Tumorzelle beeinflussen (= zielgerichtete Therapien), können ebenso Teil der Behandlung sein. Entscheidend ist, dass sowohl Zytostatika als auch andere Medikamente zur Tumorbehandlung über den Blutweg die Krebszellen im ganzen Körper erreichen und deshalb auch bei Geschwulsten wirksam sind, die nicht örtlich begrenzt wachsen.

Aufgrund intensiver Forschung sind in nächster Zeit weitere Verbesserungen im Bereich der so genannten „zielgerichteten Therapien“ zu erwarten. Hierbei handelt es sich großteils um Antikörper, die sowohl in die Blutgefäßneubildung als auch in das Zellwachstum eingreifen und somit neue Hoffnungsträger für Darmkrebspatienten darstellen.