Die Therapie des Hodenhochstandes besteht in einer Operation, im Rahmen derer die Hoden in das Hodensäckchen verlagert werden.
Ein wesentliches Ziel der Therapie ist der Erhalt der Fertilität (Zeugungsfähigkeit). Studien weisen darauf hin, dass eine vor der Operation durchgeführte Hormontherapie die spätere Zeugungsfähigkeit positiv beeinflusst. So wird die Hormontherapie insbesondere bei Kindern < 1 Jahr bzw. ausgeprägter Hodenfehllage vor der Operation verschrieben um eine Fertilitätseinschränkung zu minimieren.
Der Eingriff erfolgt bei den meisten Knaben tagesstationär und wird in Allgemeinnarkose durchgeführt. Über einen kleinen Hautschnitt in der Leiste wird der Leistenkanal eröffnet. Durch die sorgfältige Präparation kann meist genug Strecke gewonnen werden, um den Hoden anschließend spannungsfrei ins Hodensäckchen verlagern zu können.
Konnte bei der Voruntersuchung weder bei der klinischen Untersuchung noch mittels Ultraschall ein Hoden nachgewiesen werden, muss die Hodenlage, wenn auch in Narkose kein Hoden tastbar ist, durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) bestätigt werden. Wird der Hoden im Bauchraum nachgewiesen, kann die Hodenverlagerung durch eine offen-chirurgische oder laparoskopische Operation erfolgen.