Das Ordensklinikum Linz leistete vor 20 Jahren Pionierarbeit bei der kardialen Resynchronisationstherapie (CRT). Dieser spezielle Herzschrittmacher hilft Patient*innen mit Herzschwäche, länger und besser mit ihrer Erkrankung zu leben. Eine moderne Alternative der Methode wird seit zwei Jahren am Ordensklinikum angewandt.
Die CRT-Therapie kommt bei Patient*innen mit Herzschwäche zum Einsatz, wenn die medikamentöse Therapie nicht ausreicht. Im Gegensatz zum herkömmlichen Herzschrittmacher, der Patient*innen mit langsamen Herzrhythmusstörungen unterstützt, kommt in der CRT-Therapie eine zusätzliche Elektrode zum Einsatz, die neben der rechten auch die linke Seite des Herzens stimuliert. „So sollen die Herzkammern, die durch die Herzschwäche nicht mehr synchron arbeiten, wieder gleichzeitig aktiviert, also resynchronisiert, werden“, fasst OA Dr. Georgios Kollias, MSc, die Funktionsweise zusammen.
Vor 20 Jahren war das Ordensklinikum Linz Elisabethinen eines der ersten Krankenhäuser, die die CRT-Therapie angewendet haben. Unter dem chirurgischen OA Dr. Thomas Schwierz wurden die ersten Eingriffe mit kardiologischer Unterstützung von OA Dr. Winter durchgeführt. Seit 2017 werden alle Patient*innen ausschließlich durch das Team der Kardiologie versorgt. „Zu Beginn hat eine Operation vier bis fünf Stunden gedauert“, so OA Dr. Kollias. „Heute benötigen wir dank technischer Weiterentwicklungen und viel Routine im Durchschnitt nur mehr etwa 60-90 Minuten“. Beim Eingriff wird das CRT-Gerät durch einen kleinen Hautschnitt unterhalb des Schlüsselbeins direkt unter die Haut oder den Brustmuskel implantiert und die Sonden über Venen im Herzen positioniert. Am Tag nach dem Eingriff können die Patient*innen das Krankenhaus bereits wieder verlassen.
OA Dr. Kollias und OA Dr. Michael Derndorfer nehmen am Ordensklinikum Linz Elisabethinen alle Eingriffe dieser Art vor und behandeln so bis zu 200 CRT-Patient*innen im Jahr. Die kardiologische Abteilung des Ordensklinikum Linz Elisabethinen, unter der Leitung von Prim. Priv.-Doz. Dr. Martin Martinek, ist damit in Österreich das führende Krankenhaus für diese Therapie. Für die Patient*innen bringt der Eingriff mehrfache Vorteile: Neben einer Verbesserung der Symptome und der Pumpleistung des Herzens erhöht sich auch die Überlebenswahrscheinlichkeit. „Von diesen Effekten profitieren 70 bis 80 Prozent der Patient*innen“, so OA Dr. Derndorfer.
Mittlerweile wurden neue Methoden entwickelt, um das synchrone Schlagen beider Herzhälften noch weiter zu optimieren. „Es geht um eine blitzschnelle Aktivierung des Herzmuskels, wie beim gesunden Herzen. Die neuen Methoden sind sehr vielversprechend.“, so OA Dr. Derndorfer. Bisher wurden am Ordensklinikum Linz Elisabethinen seit 2020 bereits rund 100 Personen behandelt, bei denen der Herzschrittmacher die Kammern nicht mehr über die Muskulatur, sondern über die Fasern des natürlichen Reizleitungssystems des Herzens stimuliert.