Spitzenmedizinischer Schwerpunkt Herz

Herzrhythmusstörungen

Schwerpunkt Herz

Ansprechpersonen

Martinek
Prim. Priv.-Doz. Dr. Martin Martinek MBA
Leitung der Abteilung für Innere Medizin 2 - Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin
Pürerfellner_Helmut
OA Prof. Dr. Helmut Pürerfellner
Leitung Rhythmologie und Elektrophysiologie
FA Dr. Michael Derndorfer, Interne 2
OA Dr. Michael Derndorfer
Leitung Rhythmusambulanz, Stationsführung 9A
OA Dr. Georgios Kollias MSc, Interne 2
OA Dr. Georgios Kollias MSc
Leitung Schrittmacher- und ICD-Therapie

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Allgemeines

Unter Herzrhythmusstörungen werden verschiedene Krankheitsbilder verstanden, bei denen es zu einer krankhaften Verlangsamung, Beschleunigung oder Unregelmäßigkeit des Herzschlages kommt. Bei einer krankhaften Verlangsamung des Herzschlages kommen Schrittmacher zum Einsatz. In dieser Information soll aber vor allem auf die Therapiemöglichkeit von schnellen oder unregelmäßigen Herzrhythmusstörungen durch Katheterverödung (Ablation) im Herzen eingegangen werden.

 

Formen

Unterschieden werden Vorhofsrhythmusstörungen (supraventrikuläre Tachykardien, wie die AV-Knoten-Reentrytachykardie – AVNRT, das Wolf-Parkinson-White Syndrom – WPW mit der AVRT, Vorhofflattern und Vorhofstachykardien), Vorhofflimmern und Kammerrhythmusstörungen (ventrikuläre Tachykardien).

 

Symptome und Ursachen

Meist leiden betroffene Patient*innen unter Herzrasen, Herzstolpern und Leistungsverlust. Selten kann es durch Herzrhythmusstörungen auch zu lebensbedrohlichen Situationen mit Bewusstseinsverlust, Schlaganfällen oder zum plötzlichen Herztod kommen.

 

Diagnose und Therapie

Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)

Die elektrophysiologische Untersuchung (EPU) ist eine Form der Herzkatheteruntersuchung, die bei Herzrhythmusstörungen Verwendung findet. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Art und den Mechanismus von Herzrhythmusstörungen festzustellen und nach Möglichkeit im gleichen Untersuchungsgang auch eine Therapie (Verödung, Ablation) durchzuführen. Die Untersuchung dauert durchschnittlich 1-2 Stunden, kann in komplexen Fällen aber auch deutlich länger benötigen.

Für die EPU ist normalerweise eine örtliche Betäubung in der Leistenregion ausreichend, auf Patient*innenwunsch oder für längere Prozeduren wird eine Analgosedierung (schlafähnlicher Zustand) verwendet. Über Punktionen werden meist drei bis vier dünne Elektrodenkatheter über die Leistenvenen oder –arterien unter Röntgendurchleuchtung in das Herz vorgeführt. Dieser Vorgang ist für Patient*innen schmerzfrei.

Über die vorgebrachten Katheter kann nun das Herz elektrisch untersucht werden. Es werden dabei elektrische Stimulationen des Herzens durchgeführt und dabei versucht, die Herzrhythmusstörung der Patient*innen auszulösen. Im selben Untersuchungsgang wird dann in der Regel auch gleich die Therapie mittels Katheterablation durchgeführt.

Neben dieser klassischen Untersuchungsmethode gibt es seit einigen Jahren zusätzlich auch die Möglichkeit mittels computergestützter Systeme ein dreidimensionales Modell der Herzhöhle und des elektrischen Erregungsablaufes zu erzeugen, um noch gezielter eine Ablation durchführen zu können. Vorteil dieser Methode ist die geringere Notwendigkeit von Röntgenstrahlen sowie das Verstehen komplexer Rhythmusstörungen. Das ist zum Beispiel für die Therapie des Vorhofflimmerns notwendig.