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04.09.2020

Digitaler Kongress Alternsmedizin trifft Infektiologie 2020

Dieses Wochenende tauschen sich Fachleute aus Medizin und Pflege bei einem der größten deutschsprachigen Kongresse über Innovationen in der Alternsmedizin aus. Eine der größten Herausforderungen geht ausgerechnet mit der stets steigenden Lebenserwartung einher, da sich mit zunehmendem Alter das Risiko für mehrere verschiedenen gesundheitliche Störungen erhöht. Kongress-Präsident Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Lampl, Leiter der Akutgeriatrie am Ordensklinikum Linz, begegnet dieser Herausforderung mit dem Zusammenwirken vieler Wissens- und Fachbereiche im Zentrum für integrative Alternsmedizin (ZiAM).

Mit zunehmendem Alter erhöht sich das Risiko für gesundheitliche Störungen wie Demenz, Krebs oder kardiovaskuläre Erkrankungen. Für eine optimale Versorgung braucht es erweiterte, auf diese Patientengruppe zugeschnittene Krankenhausstrukturen. „Man muss davon wegkommen, dass die diversen Fachabteilungen komplett getrennt voneinander an jeweils einem anderen physischen oder psychischen Symptom einer Person arbeiten”, so Primarius Univ.-Prof. Dr. Christian Lampl,Leiter der Akutgeriatrie am Ordensklinikum Linz und stellvertretender Ärztlicher Direktor am Standort der Barmherzigen Schwestern Linz.

Deshalb initiierte Univ.-Prof. Dr. Lampl den Aufbau des Zentrums für integrative Alternsmedizin (ZiAM) am Ordensklinikum Linz. Gerade ältere Menschen sind häufig multimorbid und haben auch oft Symptome, denen eine ganze Reihe verschiedener Ursachen zugrunde liegen können. „Deshalb versuchen wir an der Akutgeriatrie der Barmherzigen Schwestern, im Rahmen des ZiAM eine fächerübergreifende Rundumversorgung zu ermöglichen, bei der wir jeden Patienten und jede Patientin als Gesamtheit betrachten und wo sich die verschiedenen Expertinnen und Experten ganz selbstverständlich miteinander austauschen und abstimmen”, erklärt Univ.-Prof. Dr. Lampl.

 

Zentrum für integrative Alternsmedizin

Die Idee des ZiAM – also des Zentrums für integrative Alternsmedizin – ist es, für diese Patientengruppen, durch die Verfügbarkeit von Spezialisten aus verschiedensten Fachrichtungen an ein und demselben Krankenbett eine optimierte Versorgung zu gewährleisten. Unklare Symptome wie Schwindel, Schmerzen oder Stürze verlangen je nach Ursache nach der Einschätzung eines anderen Experten.

„Wir verstehen die Alternsmedizin als interprofessionelles Fach. Es ist strategisch sinnvoll, dass hier viele Wissensfelder unmittelbar zusammenwirken und dasselbe auf den individuellen Krankheitsfall ausgerichtete Behandlungsziel verfolgen. So haben wir neben neurologischer und internistischer Expertise auch Fachärztinnen und -ärzte für Psychiatrie, Kardiologie, allgemeine und physikalische Medizin, Pharmakologie und Genetik in unserem Team. Alle besitzen das Geriatrie-, Palliativ- und Schmerzdiplom”, so Univ.-Prof. Dr. Lampl.  Auch das Pflegepersonal ist speziell geschult. Darüber hinaus arbeiten hier Fachkräfte für Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, klinische Psychologen und Ernährungsmediziner.

„Um so etwas effizient umzusetzen, braucht es allerdings diese Zentrumsstruktur mit genau abgestimmten interprofessionellen Behandlungsprozessen”, hält Primarius Dr. Lampl fest.

 

Vorteile für Patienten

Am ZiAM stehen die unterschiedlichen Fachärzte an ein und demselben Ort, also auf sehr kurzem Weg und in ständiger Kooperation miteinander zur Verfügung. Das bringt den Patienten im Endeffekt eine bessere Lebensqualität, effizientere Betreuung, weniger Schmerzen und oft auch eine kürzere Verweildauer im Spital. „Es minimiert auf jeden Fall Risiken und macht Behandlungen effizienter, wenn Spitzenmediziner aus vielen Fachbereichen mit geriatrischem Grundverständnis verfügbar sind und sich direkt am Krankenbett eines Patienten miteinander austauschen”, so Univ.-Prof. Dr. Christian Lampl.

Darüber hinaus profitieren die Patienten davon, dass Medikamentenwechselwirkungen aufgrund vieler parallel eingenommener Arzneimittel verhindert werden können. „Da sammeln sich dann etwa Blutdruck- und Lipidsenker, Rheuma- und Schlafmittel, Antibiotika, Psychopharmaka und Weiteres an. Bei uns besprechen wir gemeinsam, was man sinnvollerweise weglassen kann, um potenziell gefährliche Nebenwirkungen hintanzuhalten,” so Prim. Dr. Lampl.

Alternsmedizin statt Altersmedizin

Das Altern ist keine Krankheit, sondern ein physiologischer Prozess. Wir legen großen Wert darauf, alternde Patientinnen und Patienten in ihrer Gesamtheit zu begleiten. Dazu gehört es zum Beispiel, die Lebensumstände, aber auch individuelle Risiken zu betrachten. Gibt es familiäre Anlagen zu Rheuma, Parkinson, Schlaganfall oder anderen Leiden? Wie kann man beizeiten eingreifen? Oder: Warum hat dieser Mensch gerade diese Symptome? Bei Stürzen etwa kann von Schwindel über Funktions- oder Elektrolytstörungen bis hin zu Parkinson oder Medikamentenwechselwirkungen alles Mögliche dahinterstecken. „Bei uns ist der gesamtheitliche und integrative Ansatz das Entscheidende. Und der spiegelt sich eben besser im Wort Alternsmedizin“, erklärt Prim. Lampl.

Rückfragehinweis:

Mag. Wolfgang Schobesberger

Telefon:          +43 (0) 732 7677 7932

Mobil:              +43 (0) 664 8190936

E-Mail:            wolfgang.schobesberger@ordensklinikum.at

 

Spitzenmedizinischer Schwerpunkt Alternsmedizin