Hydronephrose: Nierenbeckenerweiterung

Schwerpunkt Kinderspezialchirurgie

Ansprechperson

OA Dr. Christoph Berger
OA Dr. Christoph Berger FEAPU

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Kooperationspartner:

Pränatalmedizin Barmherzige Brüder Linz
Institut für Präntalmedizin Kepler Universitätsklinikum

 

"Hydronephrose“ bedeutet Erweiterung des Nierenbeckens und/oder der Nierenkelche. Wenn auch der Harnleiter stark (d.h >7mm im Querdurchmesser vor der Blase) erweitert ist, spricht man zusätzlich von einem „Megaureter“.
Die Hydronephrosegraduierung erfolgt von Grad I (physiologisch) bis Grad IV). Diese Graduierung korreliert in gewissem Ausmaß mit der Tendenz einer Hydronephrose sich zurückzubilden, für die Prognose des einzelnen Kindes sind jedoch mehrere Parameter wie z. B. die Nierenseitenfunktion ausschlaggebend.

Je nach der vermuteten Ursache einer solchen Hydronephrose und mehreren anderen Kriterien ist es möglich, dass wir Ihnen weitere Untersuchungen oder Kontrollen empfehlen.

Meist können die Eltern selbst nichts bemerken. Eine Hydronephrose wird in der Regel bei beschwerdefreien Säuglingen im Rahmen von Ultraschall-Routineuntersuchungen entdeckt. Meist erfolgt die Diagnose schon während der Schwangerschaft oder direkt nach der Geburt. Dann kann in besonderen Einzelfällen auch eine kinderurologische Beratung vor der Geburt des Kindes sinnvoll sein. Viele Hydronephrosen bilden sich allerdings bereits vor der Geburt zurück. Säuglingen bereiten auch hochgradige Hydronephrosen keine Schmerzen. Das Risiko von fieberhaften Harnwegsinfekten/Nierenbeckenentzündungen ist erhöht, betrifft aber v. a. die Subgruppe jener Kinder, die einen vesikoureteralen Reflux haben. Bei Schulkindern können wiederholte Bauch- bzw. Flankenschmerzen hinweisend sein. 

Die allermeisten Hydronephrosen müssen – nach genauer Abklärung und notwendigenfalls längerer Beobachtung – nicht behandelt werden. Zu den häufigsten behandlungsbedürftigen Ursachen einer Hydronephrose gehören:

  • Subpelvinstenose (Ureterabgangsstenose): Angeborene Engstelle am Übergang vom Nierenbecken zum Harnleiter (nur Nierenbecken und Nierenkelche sind erweitert)
     
  • Megaureter: Angeborene Engstelle am Übergang vom Harnleiter zur Blase (Nierenbecken, Nierenkelche und Harnleiter sind erweitert). Manchmal bildet sich dabei eine blasige Auftreibung innerhalb der Harnblase (Ureterozele).
     
  • Vesikoureteraler Reflux (VUR): Harn fließt von der Blase zur Niere zurück
     
  • Harnröhrenklappen (gibt es nur bei Buben): Das ist die seltenste (ca. 1: 8000) und schwerste Form der angeborenen Harnstauung. Durch eine Klappenbildung in der prostatischen Harnröhre staut sich der Harn in Blase, beiden Harnleitern und Nieren. Bei schwerer Ausprägung ist dadurch die Entwicklung der Nieren beeinträchtigt. 

     

Wenn durch eine solche Ursache, das Risiko für das Auftreten von Harnwegsinfekten oder für einen Verlust an Nierenfunktion sehr hoch ist, ist eine chirurgische Therapie indiziert.