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Ordensklinikum Linz

Schlägt mein Herz im Rhythmus? - Herzstolpern erkennen und Schlaganfallrisiko senken

Datum: 11.03.2020

Vorhofflimmern
Gerät der Herzschlag aus dem Takt, erhöht sich das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden um das Fünffache! Wie die Herzrhythmusstörung erkannt und behandelt wird.

Das Herz – ein etwa faustgroßer, 300 g schwerer Hohlmuskel in der linken Brust – ist der Motor unseres Körpers. Durchschnittlich 100.000mal schlägt es pro Tag, pumpt dabei 10.000 Liter Blut durch die Blutgefäße und versorgt so sämtliche Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen. Bei etwa jedem vierten Menschen (in Industrieländern) gerät dieser Motor allerdings im Laufe des Lebens aus dem Takt – es entwickelt sich Vorhofflimmern. Da diese Herzrhythmusstörung anfangs ohne Beschwerden bzw. mit unspezifischen Symptomen einhergeht, bleibt das Stolpern des Herzens häufig unbemerkt. Unbehandelt erhöht Vorhofflimmern jedoch das Risiko, einen Schlaganfall(Insult) zu erleiden, um das Fünffache. Vor allem Frauen ab 60 und Männer ab 50 sind häufig betroffen. Des Weiteren ist die Herzrhythmusstörung ein Indikator für Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder auch Demenz.

Kardiologe OA Priv.Doz. Dr. Martin Martinek klärt im Rahmen der neuen Initiative „Herzstolpern – Achten Sie auf Ihren Rhythmus“ in gesund&fit über Ursachen, die Wichtigkeit der Früherkennung und Behandlungsmöglichkeiten auf.

Wie entsteht das Flimmern?

Das Herz besteht aus zwei Hälften, die wiederum aus jeweils zwei Hohlräumen bestehen: einem Vorhof und einer Kammer. Damit das Blut im Körper zirkulieren kann, müssen sich diese immer wieder zusammenziehen und dann entspannen. Genau dafür ist der sogenannte Sinusknoten zuständig. Er ist der natürliche Schrittmacher des Herzens, der den Herzrhythmus vorgibt. Indem er elektrische Signale aussendet, sorgt er dafür, dass sich die Vorhöfe gleichzeitig zusammenziehen – ein Herzschlag wird ausgelöst. Im Normalzustand passiert das 60 bis 90 Mal pro Minute.
Beim Vorhofflimmern kommt es zu einer Störung des Herzrhythmus. „Durch fehlerhafte elektrische Signale im Herzen“, so der Kardiologe, „schlagen die beiden Vorhöfe nicht mehr im Takt, sondern unkontrolliert – sie flimmern (Anm.: mit Frequenzen von 300 bis 600 pro Minute). Dadurch kann das Blut nicht mehr richtig durch das Herz gepumpt werden. Es droht die Gefahr, dass es im Vorhof verklumpt und Blutgerinnsel entstehen. Lösen sich diese Gerinnsel und gelangen sie ins Gehirn, ist ein Schlaganfall die dramatische Folge.“

Herzrhythmus

Wie wird es erkannt?

Wie erwähnt verläuft Vorhofflimmern zu Beginn ohne Beschwerden bzw. äußert sich durch unspezifische Symptome: Zu diesen zählen unter anderem Atemnot, Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust, Schwindel und Erschöpfung. Menschen, die Risikogruppen angehören (über 65 Jahre, adipös, übermäßiger Alkoholkonsum, Diabetes, Herz-Kreislauf-krank) empfiehlt Doz. Martinek „eine Abklärung beim Kardiologen, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um Vorhofflimmern handelt und ob eine Behandlung nötig ist.“

Wie wird die Störung behandelt?

Ob das Herz stolpert, kann man selbst durch regelmäßiges Pulsmessen (siehe Info links) erkennen. Die Diagnose stellt der Mediziner mittels Elektrokardiogramm (EKG und Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie), die die Struktur und das Pumpverhalten des Herzens sichtbar macht. Bei der Diagnose Vorhofflimmern, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zu Frequenzregulierung und Rhythmuserhalt zur Verfügung, wie die elektrische Kardioversion, eine Katheterablation sowie medikamentöse Therapien.

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Nähere Informationen:

Kardiologie Ordensklinikum Linz Elisabethinen