Lehre als Fleischhauer. Präsenzdienst beim Bundesheer. Intensivpfleger. Das sind die beruflichen Stationen von Andreas Reiter, der in der Kardiologie am Ordensklinikum Linz Elisabethinen arbeitet.
Vom Fleischhauer zum Intensivpfleger? Zu „verdanken“ hat Andreas diese ungewöhnliche Laufbahn seinem Dienst beim Bundesheer. „Ich habe zwar nie daran gedacht, Zivildiener zu werden, aber als ich beim Heer die Wahl hatte, als Kraftfahrer oder Sanitäter zu arbeiten, habe ich mich sofort für letzteres entschieden und beim Heeresspital angefangen“, so Andreas. Neben seiner Ausbildung fängt er an, sich ehrenamtlich beim Roten Kreuz zu engagieren. Als Patient*innenbegleiter beim Transportdienst lernt er verschiedene Ambulanzen kennen, hat Kontakt zu Patient*innen und gehört schon bald gefühlt zum Krankenhaus-Team. Und er merkt: Die Tätigkeit gefällt ihm.
Auf den Stationen, in die Andreas die Patient*innen bringt, raten sie ihm schon bald dazu, auf die Krankenpflegeschule zu gehen. Und so beginnt er 2011 seine Ausbildung an der Schule der Elisabethinen. „Das war die beste Schule, die man sich vorstellen konnte. Ich habe jetzt noch Freunde aus dieser Zeit, mit denen ich mich privat treffe und auch mal auf ein Bier gehe“, so der 35-Jährige. Nach seinem Praktikum auf der Intensivstation steht für ihn fest: Dort will er hin. Und bis heute hat er diese Entscheidung nie bereut. Einerseits arbeitet er gerne mit den zahlreichen technischen Geräten. Andererseits genießt er die Arbeit am und mit dem Menschen. „Wenn Patient*innen, die reanimiert werden mussten, aufwachen und dank unserer Arbeit wieder aufstehen und aus dem Krankenhaus marschieren können, ist das ein schönes Gefühl.“ Und noch einen Grund fügt er lachend hinzu: „Ich rieche gerne Desinfektionsmittel.“
Zwei Mal im Monat engagiert sich Andreas auch beim Notärzt*innendienst des Roten Kreuzes in Perg. „Das mache ich zusätzlich, weil es mir extrem viel Spaß macht. Und ich profitiere davon auch bei meiner Arbeit im Krankenhaus.“
Seine jetzige Frau hat Andreas auf der Krankenpflegeschule kennengelernt, mittlerweile wohnen sie mit zwei Kindern in einem Haus in Rechberg. Beide wissen die flexiblen Arbeitszeiten in der Pflege zu schätzen. „Wir können uns die Betreuung gut einteilen. Und nach einem langen Dienst kann ich dann eben auch einmal länger Zeit mit meinen Kindern verbringen.“ Neben der Zeit mit der Familie und Sport im Freien gibt ihm beruflich vor allem eines Kraft: „Wir sind ein gutes Team. Und wir reden in heiklen Situationen viel miteinander, das ist wichtig. Ich kann mir keinen anderen Beruf vorstellen.“