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Ordensklinikum Linz

Pflege und IT passen nicht zusammen? Tun sie doch!

Datum: 08.05.2023

Die Liebe zu Menschen ließ ihn zum Pfleger werden, jene für die Digitalisierung zum IT-Berater und –Koordinator im Ordensklinikum Linz Elisabethinen. Nach 18 Jahren tauschte Nico Hartge den Anästhesiearbeitsplatz im OP und im Aufwachraum gegen das Büro im Servicebereich Gesundheits- und Pflegeberatung ein. Der gelernte diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger absolviert derzeit das Fernstudium „Health Information Management“ und ist die treibende Kraft hinter der Digitalisierung im Ordensklinikum Linz. 

Man hört es noch – Aufgewachsen ist Nico Hartge in Deutschland, genauer gesagt in Osternienburg. „Das liegt zwischen Berlin und Leipzig“, erklärt er auf meinen ratlosen Blick. Bis ins Ordensklinikum Linz, wo er sich seit 2016 angekommen fühlt, war es ein langer Weg. Auf die Sanitäterausbildung bei der Bundeswehr in Nürnberg und Flensburg, knapp 300 bzw. 500 Kilometer von Zuhause entfernt, folgte die Ausbildung zum DGKP in Dessau. „2004 waren Arbeitsplätze in der Pflege rar. Ich habe mich in jedem deutschen Bundesland und in Österreich beworben“, so der heute 41-Jährige. Dass es schließlich geklappt hat, das ist auch seiner Spontaneität zu verdanken.

750 Kilometer für eine Chance

Als ihn ein Wiener Krankenhaus auf seine Bewerbung hin nach einem geeigneten Zeitpunkt für ein Vorstellungsgespräch fragte, antwortete Nico kurzerhand: „Morgen kann ich da sein.“ Es folgten eine 750 Kilometer lange Autofahrt, das Gespräch und ein Probearbeitstag sowie schließlich die Zusage für den Job. Drei Tage später jene für die Wiener Wohnung – aufgespürt tags zuvor in einer Tageszeitung.

Von Beginn an war der DGKP in der Anästhesie tätig, seiner Wunschabteilung. In den folgenden Jahren eignete sich Nico einen großen Wissensschatz an. „Irgendwann fragte ich mich, ob ich meine Begeisterung für die IT nicht nutzen sollte, um medizinische Prozesse durch Digitalisierung zum Positiven zu verändern“, erzählt er. 2015 zog er nach Linz, pendelte noch ein Jahr nach Wien zur Arbeit, bevor er 2016 im Ordensklinikum Linz Elisabethinen eine Stelle fand – damals noch in der Anästhesie. „Im Ordensklinikum Linz fühle ich mich richtig wohl“, sagt er. „Es ist spürbar, dass man als einzelner Mensch und Mitarbeiter noch etwas zählt.“

2021 entschied Nico Hartge, seiner IT-Affinität nachzugehen, und nahm das berufsbegleitende Studium „Health Information Management“ an der UMIT in Tirol auf, das er im Frühjahr 2024 abschließen wird. Ein Jahr später, im Frühjahr 2022, war hausintern die dazu passende Stelle als IT-Berater und –Koordinator im Servicebereich Gesundheits- und Pflegeberatung ausgeschrieben, deren Anforderungsprofil Nico mit seiner Pflegeerfahrung und der IT-Begeisterung exakt entsprach und die er schlussendlich auch erhielt. Ein fließender Übergang mit großer Motivation: „Die Stelle trat ich mit Oktober 2022 an. Studieninhalte konnte ich vom ersten Tag an einbringen.“

Vorzüge der Digitalisierung aufzeigen

In seiner Tätigkeit als Berater in der Koordination für IT & Digitalisierung agiert Nico Hartge allen voran als Schnittstelle und Übersetzer. Als Software- und IT-affiner, erfahrener DGKP

vermittelt er dem Software-Hersteller die Bedürfnisse der Anwender*innen. Naturgemäß trifft der IT-Koordinator und Berater bei seinen Digitalisierungsbestrebungen häufig auf Widerstand, wenn er analoge Prozesse aufbrechen und mithilfe von geeigneten Programmen effektiver gestalten möchte. „Doch es gibt immer Wege, jemandem die Digitalisierung näher zu bringen, egal, wie (wenig) IT-affin die Person ist.Wichtig ist, den Mitarbeiter*innen zu zeigen, wie sie bestimmte Software in den persönlichen Arbeitsalltag einfließen lassen können und auch privat von ihrem digitalen Knowhow profitieren“, lässt sich Nico nicht beirren. Aktuell arbeitet er etwa an der Einführung der elektronischen Fieberkurve im Haus der Elisabethinen. Ein Großprojekt, das ihn einige Jahre beschäftigen wird. Sportlichen Ausgleich zum Bürojob findet Nico beim Stand-Up-Paddle, sowie beim Land- und Hallenhockey, dem er seit seiner Kindheit nachgeht.

An seinem Arbeitsplatz schätzt er, dass hier so viele Expert*innen aus den verschiedensten Fachbereichen zusammenkommen und konstruktiv an digitalen Lösungen arbeiten. Die Spontaneität, die ihm vor 18 Jahren den ersten Job in der Pflege in Wien verschaffte, braucht Nico auch heute noch: „Kein Tag gleicht dem anderen. Ich weiß morgens oftmals nicht, was konkret auf mich zukommen wird. Neben vielen Terminen tauchen immer wieder spontane Anfragen und Ideen oder dringende Probleme auf. Aber gerade das macht den Job so spannend und erfüllend.“ 

Nico Hartge

Foto (© Ordensklinikum Linz): DGKP Nico Hartge | Servicebereich Gesundheits- und Pflegeberatung

 

Der „Internationale Tag der Pflegenden“ findet jährlich am 12. Mai statt und soll die Bedeutung der professionellen Pflege würdigen. Das Motto 2023 ist: Our Nurses. Our Future.