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Ordensklinikum Linz

Hausstaubmilben-Allergie

Datum: 24.01.2019

Hausstaubmilben-Allergie ist die zweithäufigste Allergieform, die es in Europa gibt.

"Entgegen einer weit verbreiteten Meinung sind allerdings nicht die mikroskopisch kleinen Tierchen in den Matratzen die Allergieauslöser, sondern die winzigen, eiweißhaltigen Kotballen der Milben", so Prim. Dr. Josef Bolitschek vom Ordensklinikum Linz Elisabethinen.

„Diese Eiweißmoleküle sind so klein, dass sie gemeinsam mit dem Hausstaub über die Atemwege in die Lungenschleimhäute gelangen. Dort bildet der Körper Abwehrstoffe, sog. Antikörper, die zu einer vermehrten Ausschüttung des körpereigenen Gewebehormons Histamins führen und eine leichte Entzündung der Schleimhäute in Augen, Nase und Bronchien auslösen können."

Kratzen, Jucken, Husten und Niesen

Typische Symptome sind juckende oder geschwollene Augen, vermehrtes Niesen, eine verstopfte Nase und/oder erschwertes Atmen. Dr. Bolitschek: "Bei Menschen mit Asthma bronchiale können die allergischen Reaktionen sogar Atemnot verursachen. Sie sollten daher regelmäßig Ihren Lungenfacharzt aufsuchen und sich behandeln lassen, um chronische Spätfolgen wie chronisches Asthma oder COPD  – vor allem Raucher haben ein erhöhtes Risiko hierfür  – zu vermeiden.“ Auch ein hartnäckiger allergischer Schnupfen sollte behandelt werden, um die Entwicklung von Asthma zu verhindern.“

Feuchtes Klima und Katzenhaare verschlimmern die Problematik

Hausstaubmilben sind in nahezu allen Haushalten zu finden, die in einer Höhe von bis zu 1.500 m über dem Meeresspiegel liegen. Je höher man wohnt, umso weniger Hausstaubmilben gibt es. Bei über 1.500 Höhenmeter liegt die Problematik daher bei fast null.

Dr. Bolitschek: "Dafür gibt es Untersuchungen, die zeigen, dass vor allem Menschen, die zum Beispiel neben einem Fluss wohnen, wesentlich häufiger unter einer Hausstaubmilben-Allergie leiden, als Bewohner trockenerer Gebiete. Auch Katzenhaarallergene verschlimmern die Symptomatik. Die Wirkung verstärkt sich oftmals, wenn zusätzlich im Hausstaub noch Katzenhaarallergene sind. Das sind wesentlich potentere Allergene als jene der Hausstaubmilbe.“

Frau, die beim Putzen allergisch reagiert

Erfolgreichste Therapie: Hyposensibilisierung

Mithilfe einer sogenannten Hyposensibilisierung  kann man die Empfindlichkeit und damit auch die Reaktion auf das Allergen sehr gut reduzieren. Dr. Bolitschek: „Die Erfolgsraten liegen zwischen 70 und 80 Prozent. Betroffenen wird über einen bestimmten Zeitraum das Allergen in steigenden Konzentrationen unter die Haut gespritzt.“

Fallen die Reaktionen nicht so heftig aus, sollte man versuchen vor allem den Schlafbereich mit entsprechenden Maßnahmen möglichst allergenfrei umzugestalten.

 

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Pneumologie