Im Rahmen der medizinischen Behandlung von Personen mit Geschlechtsinkongruenz oder Geschlechtsdysphorie bieten wir geschlechtsangleichende Operationen an. Ziel dieser Maßnahmen ist es, körperliche Merkmale an die Geschlechtsidentität der betroffenen Person anzupassen. Die operative Versorgung erfolgt interdisziplinär in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Gynäkologie.

Chirurgische Möglichkeiten

Bei Personen mit weiblichem Geburtsgeschlecht und männlicher Geschlechtsidentität (trans Männer):

• Mastektomie (Brustentfernung)
• Hysterektomie und Ovarektomie (Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken)

Bei Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht und weiblicher Geschlechtsidentität (trans Frauen):

• Brustaufbau, in der Regel mittels Implantaten

Kombinierte Eingriffe

Eine gleichzeitige Durchführung mehrerer Operationen (z. B. Mastektomie und Entfernung der Eierstöcke/Gebärmutter) ist möglich und wird regelmäßig durchgeführt. Der Vorteil liegt in einer einmaligen Narkose und einem verkürzten stationären Gesamtaufenthalt. Die Eingriffe erfolgen in enger Abstimmung zwischen den beteiligten Fachabteilungen.

Voraussetzungen für eine Operation

Für die Durchführung geschlechtsangleichender Operationen gelten folgende Voraussetzungen:

• Vorlage eines fachärztlich-psychiatrischen Gutachtens gemäß den aktuellen medizinischen Standards
• Nachweis einer mindestens einjährigen hormonellen Behandlung (sofern nicht medizinisch kontraindiziert)
• Abgeschlossene oder begonnene personenstandsrechtliche Anpassung (z. B. Vornamens- und/oder Geschlechtseintrag) – im Einzelfall prüfen wir auch andere Konstellationen

Die Indikationsstellung erfolgt individuell und orientiert sich an nationalen und internationalen Leitlinien.

Genitalangleichende Operationen

In unserem Zentrum werden derzeit keine genitalangleichenden Operationen (z. B. Neovaginabildung, Phalloplastik) durchgeführt. Bei entsprechendem Behandlungsbedarf beraten wir gerne und vermitteln an spezialisierte Einrichtungen.