Seit 25 Jahren finden Menschen, die in ihrem Leben gerade eine Krise bewältigen müssen, kein Zuhause haben, oder kein Geld für eine warme Mahlzeit aufbringen können, im Vinzenzstüberl einen Ort der Nächstenliebe und Fröhlichkeit, um aus einem sorgenvollen Alltag auszubrechen. Genauso wie die Zeiten ändern sich aktuell auch die Gäste.
„Wir gratulieren dem Vinzenzstüberl herzlich zu diesem Jubiläum und danken allen, die mit ihrem persönlichen Engagement täglich einen Ort der Menschlichkeit und des Wohlfühlens schaffen“, sagt Johannes Hessler, Wertevorstand des Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern. Rund 100 Menschen besuchen das Vinzenzstüberl täglich und es werden kontinuierlich mehr. „Sehr viele Menschen können sich die aktuellen Preis- und Mieterhöhungen einfach nicht mehr leisten, oft reicht auch ihr Pensionsgeld nicht aus. Im Vinzenzstüberl müssen sich unsere Gäste nicht um ihren Hunger sorgen“, sagt Silvia Feher, Leiterin des Vinzenzstüberls in der Linzer Herrenstraße. Aber nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch medizinische Versorgung, eine Waschmaschine, eine Dusche und ein Friseurdienst stehen hilfsbedürftigen Menschen zur Verfügung.
Das Schicksal vergessen und sich wohlfühlen
Die meisten Besucher*innen des Vinzenzstüberls sind Stammgäste, sie kommen fast jeden Tag auf eine warme Mahlzeit vorbei. „Unsere Gäste sind Besucher*innen wie in jedem anderen Caféhaus. Sie haben vielleicht gerade eine schwierige Zeit in ihrem Leben, aber auch genau deswegen brauchen sie die Gespräche, ein gutes Essen und die Gesellschaft. Sie sollen sich im Vinzenzstüberl wohlfühlen,“ sagt Silvia Feher, die vor vier Jahren die Leitung übernommen hat und die meisten Stammgäste beim Namen begrüßt. Gemeinsam mit ihrem Team aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen koordiniert Silvia Feher Spenden, Mahlzeiten und Gäste. „Wenn unsere Besucher*innen für ein paar Stunden ihr Schicksal vergessen und aus einem sorgenvollen Alltag ausbrechen können, dann haben wir im Vinzenzstüberl unser Ziel erreicht.“
Ohne die Ehrenamtlichen geht es nicht
Zehn ehrenamtliche Helfer*innen unterstützen regelmäßig bei der Ausgabe der Mahlzeiten und der täglichen Vorbereitung auf die Essensausgabe. Zusätzlich bietet auch ein Arzt ehrenamtlich wöchentliche Sprechstunden an, die die Gäste in Anspruch nehmen können und in regelmäßigen Abständen ist eine Fußpflegerin vor Ort. „Im Vinzenzstüberl schauen wir, dass wir nicht nur auf die ersten ersichtlichen Probleme unserer Gäste eingehen, sondern ihnen auch längerfristig etwas mitgeben. Sei es jetzt frische Wäsche, ärztliche Versorgung oder ein gepflegtes äußeres Auftreten“, erklärt Silvia Feher.
Zeiten und Gäste ändern sich
Die hohe Inflation, Mieterhöhungen und Krieg, die Zeiten verändern sich, wodurch sich auch das Klientel im Vinzenzstüberl ändert. Aktuell finden auch einige geflüchtet Personen, z.B. aus der Ukraine dort einen warmen Platz und eine gute Mahlzeit. „Das Vinzenzstüberl ist für all jene Menschen da, die im Leben eine Krise bewältigen müssen und für jene, denen ein warmes Essen und menschliche Zuwendung eine Hilfe bedeutet, so war es und so bleibt es auch weiterhin“, betont Johannes Hessler.
Nähere Informationen zum Vinzenzstüberl finden Sie unter: Vinzenzstüberl | Ordensklinikum Linz
Foto (© Ordensklinikum Linz) v.l.: Konventoberin Barmherzige Schwestern Sr. Basilides Steinmaßl, Gerlinde Kobelt, Markus Empacher, Andrea Schneider, OA Dr. Christian Schiller, Ildiko Klocker, Vinzentstüberl-Leiterin Silvia Feher, Sr. Maria-Stella, Johannes Hessler Wertevorstand Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern