Transplantationsexperten tagen in Bad Ischl
Vom 23.-25. Oktober findet heuer in Bad Ischl der 33. „Austrotransplant“-Kongress statt. 350 Transplantationsexperten aus verschiedenen Berufsgruppen diskutieren über aktuelle Entwicklungen, mit dem Ziel, die Effizienz in der Nutzung von verfügbaren Organen weiter zu steigern.
Austrotransplantpräsident ist derzeit der Chef der Chirurgie des Ordensklinikums Linz, Prim. Univ. Prof. Dr. Reinhold Függer. „Wir sind eines von vier Transplantationszentren in Österreich und führend im Bereich der Niere, und wir sind in Österreich auch führend bei der sogenannten Lebendspende“. Dabei wird von meist nahen Verwandten eine Niere für den Patienten bzw. die Patientin gespendet.
Die „Lebendspende“ ist eine Strategie, die im Ordensklinikum bei den Elisabethinen forciert wird, um der steigenden Nachfrage nach geeigneten Organen gerecht zu werden. Sie erfordert ein sehr sensibles Vorgehen sowohl im Gespräch mit dem Empfänger, als auch mit dem Spender.
„Wir sind sehr froh darüber, dass die Bereitschaft in der Bevölkerung mittlerweile sehr hoch ist. Damit können wir die Wartezeiten auf ein neues Organ für unsere Patienten verkürzen“, freut sich Függer.
Bei den Elisabethinen wurden heuer bisher 48 Nieren transplantiert, 17 davon stammen von Lebendspendern. Mit 35% wurde damit heuer der höchste Wert bisher erreicht.
Neben dem Management der Spenderorgane wird in Ischl auch über neue Wege in der sog. Immunsuppression gesprochen werden. Darunter versteht man die Unterdrückung des körpereigenen Abwehrsystems, das bei einer Transplantation das körperfremde Organ bekämpfen würde. Die Zukunft liegt auch hier in der sehr individualisierten Vorgehensweise, die eine möglichst nebenwirkungsarme Therapie ermöglichen soll. Dabei wird mit einer sehr breitgefächerten medikamentösen Behandlung begonnen, die dann sukzessive, je nach Wirkung beim konkreten Patienten, wieder reduziert wird.
Ein weiteres Thema mit dem sich die Experten auseínandersetzen müssen, ist der anhaltende Rückgang an Organen von toten Spendern. Daher werden die Bemühungen verstärkt, möglichst viele, auch grenzwertige Organe für eine Transplantation verwenden zu können. Hier ist vor allem die Perfusion, bei der das Organ, von der Entnahme bis zur Transplantation künstlich durchblutet wird, ein vielversprechender Weg der sich vor allem bei Lungen und Lebern bisher gut bewährt hat. Das entnommene Organ wird mittels Schläuchen an einen künstlichen Blutkreislauf angeschlossen. Das Gerät, das das Organ mit warmem, sauerstoffreichem Blut des Spenders versorgt, verlängert so die Transportzeit und schafft die Möglichkeit, auch Organe, die räumlich weit vom Transplantationszentrum entnommen wurden, zu nutzen.
Foto (© Ordensklinikum Linz): Prim. Univ. Prof. Dr. Reinhold Függer, Präsident Austrotransplant
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Ordensklinikum Linz Elisabethinen
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