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24.01.2018

Sportlich unterwegs mit neuem Gelenk: Innovatives Endoprothetikzentrum macht schnell wieder mobil

Österreich wird immer älter. 1,5 Millionen Landsleute leiden unter Arthrose und sind damit potentielle Kandidaten für einen Gelenksersatz in Hüft und Knie. Die gute Nachricht: Dank neuer Implantate und Operationstechniken ist nicht nur eine rasche Rückkehr ins Alltagsleben, sondern auch wieder Sport bis ins hohe Alter möglich. Wesentlicher Qualitätsfaktor dabei: Ein optimal abgestimmter Behandlungsprozess von der Operationsplanung bis zur Rehabilitation in einem spezialisierten Endoprothetikzentrum.

Ab einem gewissen Alter kann es sportliche genauso wie unsportliche Menschen treffen: Gelenksprobleme, die so schlimm werden, dass ein künstlicher Ersatz implantiert werden muss. Ist man mit einer solchen Endoprothese in Knie, Hüfte oder Schulter monatelang gehandicapt? Müssen ursprünglich sportliche Menschen Skifahren, Bergsteigen oder Tennis nach der Operation abschreiben?  „Diese Sorge ist unbegründet. Unsere Patienten sind nach einem Gelenkseingriff weitgehend unbeeinträchtigt wieder sportfähig, umso mehr, als wir immer mehr minimalinvasive Methoden bei der OP verwenden und die Reha-Maßnahmen sofort starten“, erklärt Primarius Dr. Josef Hochreiter, Leiter der Orthopädie am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern. Das gilt auch für Operationen im fortgeschrittenen Alter, die im Endoprothetik-Zentrum mit allen Beteiligten optimal geplant werden. Das Team setzt regelmäßig rüstigen über 90-Jährigen Implantate ein, mit denen diese problemlos wieder Sport treiben können. „Wir  empfehlen hier nur verletzungsträchtige Kontaktsportarten zu meiden. Nordic Walken oder Langlaufen haben hingegen harmonische Bewegungsabläufe, sie belasten die Gelenke und damit die Prothese wenig. Auch gegen genussvolle Schwünge auf einer gut präparierten Schipiste ist bei entsprechender Ausrüstung und guter  körperlicher Kondition nichts einzuwenden. Riskantes Fahren und Sprünge auf einer pickelharten Eispiste bergen aber ein erhebliches Unfallrisiko und auch Gefahren für das Implantat. Generell ist gesunder Sport in Maßen aber für jedes Alter zu empfehlen“, macht  Primarius Dr. Josef Hochreiter den betroffenen Patienten Hoffnung.

1.100 Prothesen jährlich implantiert

Die Abteilung ist die größte in Oberösterreich und Sitz eines spezialisierten Endoprothetikzentrums. Dort werden jährlich etwa 1.100 Endoprothesen implantiert, davon rund 550 Hüftgelenke, 500 Kniegelenke und 50 Schultergelenke. Im Zentrum laufen alle Behandlungsfäden in optimaler Weise zusammen: Von ausführlicher Erstinformation über genaue Diagnostik und Wahl der Operationsmethode bis hin zu frühzeitig einsetzender Reha und Nachbetreuung für rasche Rückkehr ins Alltagsleben erfolgt alles unter einem Dach.

 „Wird von Anfang an alles gut geplant, neuestes Wissen und Material bei der Operation eingesetzt und sofort mit individuell abgestimmter Rehabilitation begonnen, dann ist man trotz Implantat sehr schnell wieder aktiv“, so Hochreiter. So bieten etwa Kurzschaft-Hüftprothesen, für eine große Patientengruppe eine schonende Operation mit wenigen Schnitten, größtmöglichen Erhalt von Knochensubstanz und rasche Rehabilitation. Sie sind ein illustratives Beispiel für den Zentrumsnutzen:  „Die Erfahrung von über 1.000 Operationen mit dieser Prothese, aber auch die Erkenntnisse aus Rehabilitation und Nachbetreuung werden kontinuierlich ausgewertet und zusammengeführt. Jährlich kommen 350 weitere Kurzschaft-Implantate dazu. Das optimiert wiederum Methoden und Ausbildung unseres gesamten Zentrumsteams und sorgt für einen durchgehend idealen Behandlungsablauf. Unsere Patienten profitieren also von einem Bündel an Kompetenzen, die im Zentrum entstehen und täglich weiter wachsen. Das ist der große Qualitätsunterschied im Vergleich zu einzelnen, hintereinander agierenden Abteilungen, an deren Schnittstellen viel an Information und Wissen verloren geht“, so der Zentrumsleiter

Endoprothetikzentrum


Qualitätssicherung durch unabhängige Audits

Ein eingespieltes Zentrumsteam mit Spezialisten aus Medizin, Pflege und Rehabilitation sowie Orthopädietechnikern und Bandagisten erstellt für jeden Patienten ein maßgeschneidertes Behandlungs- und Rehabilitationskonzept. Für die Auszeichnung mit dem endoCert-Zertifikat der deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie muss exzellentes chirurgisches Wissen und hohe Erfahrung der Operateure nachgewiesen werden. So muss jeder Hauptoperateur – das sind alle Oberärzte im Zentrum – jährlich mindestens 50 Implantate einsetzen. Ebenso ist eine geringe Komplikationsrate ein wichtiges Kriterium. Ähnlich hoher Anspruch gilt auch für die Bereiche Pflege, Rehabilitation und Administration. Auch die verwendeten Prothesen und Materialien werden von externen Auditoren geprüft und müssen höchsten Qualitätsanforderungen entsprechen, ebenso die integrierten externen Partner wie Orthopädietechniker und Bandagisten.


Fotos:

Bild 1:Von Information über Operation bis Reha – im Endoprothetik-Zentrum arbeiten die Spezialisten Hand in Hand.

Bild 2: Sofort einsetzende Rehabilitation unter fachkundiger Anleitung sorgt für rasches Wiederreichen der Mobilität und Sportfähigkeit.

Bild 3: Primarius Dr. Josef Hochreiter leitet das Endoprothetik-Zentrum

Bildquellen:

Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern / Harrer (1,2), Tomislav Mesic (3)