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20.10.2025

Neue Leitung: Beckenbodenzentrum feiert 15. Jubiläum

Am Ordensklinikum Linz befindet sich eines der größten Zentren für Beckenbodengesundheit in Österreich. Die Anlaufstelle für alle jene, die unter Inkontinenz oder anderen Senkungsbeschwerden leiden, ist heuer 15 Jahre alt geworden. Seit dem ersten Juli hat sie außerdem eine neue Leitung. OA Dr. Michael Häusler und FA Dr. Johannes Arminger haben den Führungsposten von OA Dr. Franz Roithmeier übernommen.

 

Der Beckenboden umfasst sämtliche Muskeln und Bindegewebe, welche die Beckenhöhle nach unten begrenzen. Durch diese bleiben Harnblase, Scheide, Gebärmutter sowie Enddarm in der richtigen Position. Im Laufe des Lebens können aber die Öffnungen dieser Beckenorgane geschädigt werden. Zunehmendes Alter, schwere körperliche Arbeit, Raucherhusten, Übergewicht, Bindegewebsschwäche oder Geburten sind die Hauptgründe. Die damit verbundene Strapazierung führt zu einer Schwächung der Haltefunktion im Beckenboden. Das Resultat: unwillkürlicher Harn- oder Stuhlgang.

 

15 Jahre schnelle Hilfe

Damit Patient*innen mit diesen Beschwerden gezielt geholfen werden kann, entstand 2010 das Beckenbodenzentrum am Ordensklinikum Linz. Obwohl hauptsächlich Frauen behandelt werden, kommen auch Männer in das Zentrum. Ziel ist es, den gesamten Prozess rund um die Diagnose so unkompliziert wie möglich zu gestalten. Daher erfolgt für Patient*innen auch alles an einem Ort. Die Untersuchung ist dabei ambulant und schmerzfrei. Alles, was benötigt wird, ist eine Überweisung der Fachärzt*innen. „Wir haben die Möglichkeit, dass wir mit einer zielgerichteten Untersuchung sehr schnell gute Diagnosen stellen können. Das führt dann zu einer rascheren Behandlung und resultiert darin, dass Patient*innen wieder an Lebensqualität gewinnen“, so FA Dr. Johannes Arminger, einer der beiden Leiter des Beckenbodenzentrums.

 

Vielfältige Therapiekonzepte

Die Urogynäkologie, also das Spezialgebiet, welches sich mit dem Beckenboden beschäftigt, hat sich über die letzten Jahre stark verbessert. Mittlerweile gibt es für die meisten Beschwerden eine passende Behandlungsmethode. „Früher hat man vieles einfach durch einen Bauchschnitt gemacht. Heute merkt man, dass sich der Trend in Richtung minimalinvasive Eingriffe entwickelt. Die Patient*innen sind meist nach kürzester Zeit wieder fit. Wir halten außerdem immer Ausschau nach den neuesten Therapie- und Diagnostikmöglichkeiten“, sagt Dr. Häusler. Im vergangenen Jahr wurden über 750 Patient*innen operiert. Oft reicht aber auch eine nicht-operative Behandlung – etwa durch Inkontinenzeinlagen, Medikamente oder spezielle Tampons, die ungewollten Harnverlust verhindern. „Eine weitere und wichtige Therapie ist das Beckenbodentraining, welches die dortige Muskulatur gezielt stärkt. Wir arbeiten daher eng mit der Physiotherapie zusammen. Es gibt ein Netzwerk an geeigneten Physiotherapeut*innen, an die wir unsere Patient*innen überweisen können“, ergänzt OA Dr. Michael Häusler.

Neue Leitung seit Juni

OA Dr. Michael Häusler begann 2012 an der Gynäkologischen Abteilung. Bereits damals war er der Urogynäkologie zugeordnet. Heute deckt er einen großen Teil des operativen Spektrums der Gynäkologie ab. „Das Schöne an der Arbeit am Beckenbodenzentrum ist, dass wir den Patient*innen so viel anbieten können. Daher haben wir in den meisten Fällen sofort eine Lösung parat“, so OA Dr. Michael Häusler, einer der beiden Leiter des Beckenbodenzentrums.

FA Dr. Johannes Arminger ist seit 2018 an der Abteilung. Er engagierte sich schon gegen Ende seiner Facharztausbildung intensiv in der Beckenbodenchirurgie. „Ich freue mich sehr, die gemeinsame Leitung des Beckenbodenzentrums übernehmen zu dürfen. Wir merken auch, dass das Thema Inkontinenz in den letzten Jahren stark enttabuisiert wurde. Es kommen immer mehr junge Patient*innen zu uns, was gut ist, denn es sind alle Altersschichten betroffen“, sagt FA Dr. Johannes Arminger.

Trotz der Enttabuisierung ist es den beiden Leitern wichtig, einen guten Gesprächsrahmen zu schaffen und den Patient*innen ausreichend Zeit zu geben, ihre Beschwerden zu schildern. „Wir versuchen immer dediziert nachzufragen, denn oft erzählen einem die Patient*innen nicht alles. Außerdem haben wir standardisierte Fragebögen, auf die Patient*innen alle Beschwerden schreiben können. Das führt zu einer weiteren Erleichterung“, sagen die beiden Ärzte.

 

Foto © Ordensklinikum Linz

Foto 1:OA Dr. Michael Häusler und FA Dr. Johannes Arminger beim Gespräch mit einer Patientin.
Foto 2: FA Dr. Johannes Arminger, einer der beiden Leiter des Beckenbodenzentrums.
Foto 3: OA Dr. Michael Häusler, einer der beiden Leiter des Beckenbodenzentrums.

 

Rückfragehinweis für Journalist*innen:
Karin Mühlberger
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