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14.03.2018

Internationale IT-Auszeichnung bescheinigt bessere medizinische Versorgung und Patientensicherheit durch Digitialisierung

Das Ordensklinikum Linz Elisabethinen erreichte als erstes österreichisches Krankenhaus die Stufe 6 Validierung nach den internationalen HIMSS Analytics EMRAM Kriterien und ist damit vollständig digitalisiert.      

Die Digitalisierung ist im Gesundheitswesen kein Thema, das erst jetzt für Aufmerksamkeit sorgt. Während die Digitale Transformation mittlerweile als Überlebensstrategie in allen Branchen proklamiert wird, ist in den meisten Krankenhäusern ein Betrieb ohne digitale Unterstützung schon seit Jahren nicht mehr denkbar.

Fraglich ist nur, inwieweit der Einsatz elektronischer Datenverarbeitungssysteme nicht nur der Bewältigung des zunehmenden Bürokratieaufwandes dient, sondern darüber hinaus für die Patienten einen echten Mehrwert bedeutet.

Eine externe Überprüfung bescheinigt dem Ordensklinikum Linz Elisabethinen, dass durch den Einsatz von Informationstechnologie die Patientensicherheit und die medizinische Versorgung wesentlich verbessert werden. „Wir sind eines der wenigen vollständig digitalisierten Krankenhäuser im deutschsprachigen Raum“, freut sich DI Claudia Perndl, IT-Chefin im Ordensklinikum Linz Elisabethinen. 

Lange Zeit galt die EDV primär als ein Werkzeug zur Vereinfachung der Verwaltung, der Dokumentation und der Verrechnung. In einem modernen Krankenhaus werden aber mittlerweile vor allem die medizinischen und pflegerischen Prozesse unterstützt. 


Nutzen für Patienten

Letztendlich soll die Digitalisierung Nutzen für die Patienten bringen. Ein Beispiel für die datengetriebene Optimierung von Pflegeprozessen ist die systematische Dokumentation und Evaluierung von Dekubitusfällen, die seit 2015 durchgeführt wird. Die konsequente Erfassung und Analyse von Vorfällen im System ermöglicht den Pflegeexperten einen verlässlichen Überblick über die Notwendigkeit neuer Pflegestrategien und die Wirksamkeit getroffener Maßnahmen. Im Beobachtungszeitraum bis heute konnte bei den Druckgeschwüren eine eindeutige Tendenz zur Abnahme festgestellt werden. Dies zeigt, dass die anfallenden Daten zur Optimierung von Arbeitsabläufen genutzt wurden und diese Tendenz ermöglichen.          

Die Pflegeplanung wird durch den Einsatz von elektronischen Formularen und Templates, die auf internationalen Richtlinien basieren, durch teilautomatisierte Funktionen standardisiert und unterstützt damit die Pflegekräfte, indem zum Beispiel vom System bestimmte Tätigkeiten und Handlungen vorgeschlagen werden, die so einfach übernommen oder bestätigt werden können.

Mittlerweile können auch fast alle medizinisch relevanten Bilder überall im Krankenhaus digital abgerufen werden, nicht nur aus der Radiologie, sondern auch von der Kardiologie, Nuklearmedizin oder der Endoskopie. Fotos zur Wunddokumentation werden mit speziellen Kameras aufgenommen und in das System eingespielt.

Aber auch für die Erfassung und Bearbeitung von Arzneimittelverordnungen kommt ein eigenes Softwaremodul zum Einsatz, das unter anderem Wechselwirkungen von Inhaltsstoffen aufzeigt.

Das Tumorzentrum der Elisabethinen mit der gespag, in dem Patienten von mehreren Krankenhäusern gemeinsam behandelt werden, setzt einheitliche und klar definierte Behandlungspfade voraus. Technisch ist es mittlerweile möglich, Arztbriefe im Verbund elektronisch auszutauschen, nach jeder Behandlung zu ergänzen und den aktuellsten Stand allen behandelnden Medizinern im Netzwerk in Echtzeit zur Verfügung zu stellen.

Beinahe eine Selbstverständlichkeit ist es schon, dass alle relevanten Dokumente und Richtlinien des Krankenhauses über ein zentrales Dokumentenlenkungssystem verwaltetet werden. Ein lückenloser Freigabe- und Archivierungsprozess, sowie die automatisierte Vorlage zur regelmäßigen Überprüfung der Aktualität garantieren jedem Mitarbeiter den Zugang zur aktuellsten Version des benötigten Dokumentes.

Auch Fort- und Weiterbildung verändert sich durch die digitale Offensive. Lerninhalte werden auf einer eigenen Plattform angeboten. Hat der Mitarbeiter ein vorgeschriebenes Lernmodul, wie Patientenidentifikation, Patientensicherheit oder Datenschutz noch nicht absolviert, erhält er von System eine freundliche Aufforderung, dies bis zu einem vorgegebenen Termin nachzuholen.       

OA. Dr. Kos bei der Krankenvisite mit Patient

Hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitern

Die Digitalisierungsstrategie im Krankenhaus der Elisabethinen setzt auf eine integrative Lösung mit möglichst wenigen Subsystemen. Nur so kann gewährleistet werden, dass Mitarbeiter aller Professionen, Ärzte, das Pflegepersonal und Vertreter anderer Gesundheitsberufe die elektronische Unterstützung auch annehmen und damit arbeiten wollen. Nur wenn eine technische Lösung die Arbeit der Gesundheitsprofis vereinfacht, unterstützt, Fehlerquellen ausschließt und darüber hinaus auch noch möglichst einfach zu bedienen ist, wird sie akzeptiert und kann damit ihre wirkliche Stärke entfalten.

Jörg Studzinski, Direktor von HIMMS Analytics, jener Einrichtung, die Ende Mai den Vertretern des Ordensklinikums Linz Elisabethinen in Barcelona den Award auf der HIMSS Europe 18 and Health 2.0 Conference überreichen wird, meint dazu:

„Am Ordensklinikum arbeiten Management, Kliniker und IT-Mitarbeiter gemeinsam aktiv daran, Informationstechnologie nutzstiftend einzusetzen und bei der Gestaltung des digitalen Transformationsprozesses im Gesundheitswesen eine führende Rolle einzunehmen.“

„Führt man sich vor Augen, wohin die Healthcare-IT sich gerade bewegt, nämlich zu Systemen, in denen die Komponenten eines Krankenhaus-Informations-Systems nicht nur immer intelligenter werden, sondern über alle Bereiche des Krankenhauses hinweg und über dessen Grenzen hinaus regional vernetzt, symbiotisch miteinander integriert werden, befindet sich unser Krankenhaus in einer ausgezeichneten Ausgangsposition“, analysiert Claudia Perndl den Status quo.

Durch die Möglichkeit, auf eine Unzahl von strukturierten Daten sowohl aus dem klinischen, als auch dem administrativen Bereich, aus einem einheitlichen System zugreifen zu können, verfügt des Ordensklinikum Linz über umfassende Möglichkeiten, diese Daten auszuwerten, zu analysieren und damit aktiv zur Steuerung und Optimierung von Arbeitsabläufen einzusetzen.

Natürlich wird auch die Datensicherheit und Datenverfügbarkeit im Notfall bedacht. Um im Fall eines kompletten Systemabsturzes weiter über wichtige Patientendaten zu verfügen, gibt es auf jeder Station einen systemunabhängigen Arbeitsplatz, auf dem regelmäßig lokale Kopien der Patientendaten abgespeichert werden, und der von einer separaten Stromleitung versorgt wird.

 

Das papierlose Krankenhaus

Das EMR Adoption Model (EMRAM) ist ein achtstufiges Model zur Bestimmung des digitalen Reifegrades von Krankenhäusern. Die EMRAM Stufe 6 dokumentiert das Bestreben eines Krankenhauses, papierlos zu arbeiten und die Informationstechnologie so einzusetzen, dass sie primär dem Vorteil der Patienten und Mitarbeiter dient.

Bild 1: Auch für die Arztvisite sind digitale Technologien unersetztbar geworden.


Allgemeine Informationen

Ansprechpartner:
Ing. Mag. Günther Kolb
E-Mail:
Tel: +43 732 7676 - 2235
Fax: +43 732 7676 - 2106