Erfolgsbilanz bei innovativer Schlafapnoe-Therapie: Zungenschrittmacher am Ordensklinikum Linz
2021 wurde am Ordensklinikum Linz erstmals in Oberösterreich ein sogenannter Zungenschrittmacherimplantiert. Seither konnten bereits 25 Patient*innen erfolgreich mit dieser innovativen Therapie versorgt werden. Das Verfahren verhindert nächtliche Atemaussetzer, sorgt für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr und verbessert die Lebensqualität nachhaltig.
In Österreich wird jährlich bei rund 15.000 Menschen eine obstruktive Schlafapnoe diagnostiziert. Dabei erschlafft die Muskulatur der oberen Atemwege, wodurch es zu Schnarchgeräuschen und gefährlichen Atemstillständen kommt. „Unbehandelt kann diese Störung gravierende Folgen haben – von starker Tagesmüdigkeit und Konzentrationsstörungen bis hin zu psychischen Erkrankungen oder einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Burian, Vorstand der Abteilung HNO, Kopf- und Halschirugie am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern.
Üblicherweise wird eine Atemmaske (CPAP-Therapie) verschrieben, die jährlich rund 2.000 bis 3.000 Betroffene erhalten. Doch nicht alle vertragen diese Behandlung – Materialunverträglichkeiten oder Schleimhautreizungen machen eine Alternative notwendig.
Hier bietet der Zungenschrittmacher eine zukunftsweisende Lösung: Das System wird operativ eingesetzt, ähnelt in seiner Funktionsweise einem Herzschrittmacher und stimuliert über eine Elektrode den Zungennerv. Dadurch wird verhindert, dass die Zunge im Schlaf zurückfällt und die Atemwege blockiert. Der Schrittmacher passt sich automatisch dem Atemrhythmus an und wird von den Patient*innen bequem per Fernbedienung vor dem Schlafengehen aktiviert.
„Wir erhalten viele positive Rückmeldungen von unseren Patient*innen, deren Lebensqualität sich nach dem Eingriff deutlich verbessert hat“, berichtet Prof. Burian. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose, dauert rund 2Stunden und erfordert einen stationären Aufenthalt von etwa 3Tagen. Fünf Wochen nach der Operation erfolgt die Aktivierung des Systems in der HNO-Ambulanz. Es folgen regelmäßige Kontrollen.
Innovationen wie diese stehen auch im Zentrum des 69. Österreichischen HNO-Kongresses, der von 17. bis 20. September 2025 im Design Center Linz stattfindet. Unter dem Motto „Spitzenmedizin als Produkt von Wissenschaft und Grundversorgung“ präsentieren Expert*innen neue Therapieansätze – darunter Gentherapien bei angeborener Taubheit sowie moderne Behandlungen bei Nasenpolypen oder chronisch entzündeten Mandeln.
Foto © Ordensklinikum Linz: Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Burian, Vorstand der Abteilung HNO, Kopf- und Halschirugie am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern.
Rückfragehinweis für Journalist*innen:
Andrea Fürtauer-Mann
Andrea.Fuertauer-Mann@ordensklinikum.at
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