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06.03.2023

Am 9. März ist Weltnierentag: Volksschüler*innen wurden zu Nierenheld*innen "ausgebildet"

Die Nieren leisten einen wesentlichen Beitrag zu Gesundheit und Wohlbefinden. Solange sie funktionieren, schenken wir ihnen wenig Beachtung, doch erkranken sie schwer, führt kein Weg an Dialyse und Transplantation vorbei. Um Kindern die Bedeutung gesunder Filterorgane aufzuzeigen, bildete das Ordensklinikum Linz anlässlich des Weltnierentages Volksschüler*innen zu „Nierenheld*innen“ aus.

Chronische Nierenerkrankungen sind auf dem Vormarsch, häufig durch einen ungesunden Lebensstil bedingt, und bleiben lange symptomlos und damit unerkannt. „Die Folgen sind eine lebenslange medikamentöse Behandlung, Dialyse oder auch eine Transplantation. Darum ist es umso wichtiger, sich der Bedeutung der Nieren für die Gesundheit bewusst zu sein“, sagt Prim. Univ.-Doz. Dr. Daniel Cejka, Leiter der Abteilung Nephrologie und Transplantationsmedizin am Ordensklinikum Linz.

 

Nierenkunde schon im Kindesalter

Das gilt schon für die Kleinsten. Daher gestaltete Priv.-Doz.in Dr.in Maria Haller, Oberärztin der Abteilung Nephrologie und Transplantationsmedizin sowie Leiterin der Nierenambulanz am Ordensklinikum Linz Elisabethinen, anlässlich des Weltnierentages am 9. März bereits am 3. März einen eigenen „Kinder-Nierentag“ im Ordensklinikum Linz. In mehreren Stationen erfuhren die nunmehrigen „Nieren*heldinnen“ spielerisch, was die ca. faustgroßen und bis zu 150 Gramm schweren Multitalente leisten. So filtern sie unser komplettes Blutvolumen 400 Mal am Tag und produzieren auf diese Weise 200 Liter Harn. Die gewaltige Filterleistung wurde den 8- und 9-Jährigen anhand von Wasserflaschen veranschaulicht. Nur ein Hundertstel davon – zwei Liter – scheidet der Mensch im Laufe des Tages schlussendlich aus. Der Rest, befreit von Abfallprodukten und Giftstoffen, gelangt zurück in den Blutkreislauf. Wie, das konnten die

Volksschüler*innen anhand von Holzkästen mit feinmaschigen Metallgittern erkennen, welche die mikroskopisch kleinen Poren der Nieren-Blutgefäße darstellten. Durch sie sollten die Schüler*innen unterschiedlich große Steine manövrieren – stellvertretend für kleinste Moleküle. Des Weiteren erfuhren die Kinder, was in ein Wasserbad eingelegte Gummibärchen mit den Arbeitsprinzipien der Nieren zu tun haben, und sie lernten in vereinfachter Form von Diffusion und Osmose.

Neben der Blutreinigung sind die Nieren für unser chemisches Gleichgewicht zuständig, kontrollieren den Blutdruck, sorgen für gesunde Knochen und eine ausreichende Produktion von roten Blutkörperchen. „Weil die Nieren maßgeblich zur Gesundheit beitragen, sollten Kinder lernen, sie gesund zu halten“, ist Priv.-Doz.in Dr.in Haller überzeugt. Sie weiß: „Bluthochdruck und Diabetes vorzubeugen schützt in weiterer Folge die Nieren. Wer sich ausgewogen ernährt, ausreichend bewegt, nicht raucht und Übergewicht vermeidet, ist auf einem guten Weg.“

Mythenumrankte Nierenspende

Versagen die Nieren dennoch, führt kein Weg an der Dialyse und/oder einer Transplantation vorbei. Letztere wird am Ordensklinikum Linz Elisabethinen als einem von vier Zentren in Österreich durchgeführt und ist ein etablierter Eingriff mit sehr hoher Erfolgsquote. Trotzdem halten sich einige Irrtümer zur Nierenspende hartnäckig:

  • Spender*in und Empfänger*in müssen die gleiche Blutgruppe haben

Stimmt nur dann, wenn das Spenderorgan von einer*einem Verstorbenen stammt. Bei Lebendspender*innen ist eine blutgruppenungleiche Spende unter größerem Aufwand möglich.

  • Spender*in und Empfänger*in müssen blutsverwandt sein

Stimmt nicht. Die häufigsten Spender*innen sind Ehegatt*innen beziehungsweise Lebenspartner*innen, die ja nicht blutsverwandt sind.

  • Nur junge Menschen können Nieren spenden

Falsch:  Bei der Niere gibt es kein Alterslimit nach oben. Voraussetzung ist nur, dass das Spenderorgan gesund ist.

  • Nieren können im 3D-Drucker erzeugt werden

Das ist innerhalb der kommenden Jahre unrealistisch: Die Niere ist viel zu komplex in ihrem Aufbau, um in einem Drucker erzeugt zu werden.

  • Nieren von Tieren können Menschen eingesetzt werden

Theoretisch ja: In den Medien wurde berichtet, dass einem Patienten erfolgreich Schweinenieren implantiert wurden. Das Ergebnis war jedoch dürftig, die Urinproduktion nicht zufriedenstellend.

  • Nieren können aus Stammzellen entwickelt werden

Diese Methode erscheint mittelfristig realistisch. Eine Niere besteht aus einem Gerüst und lebenden Zellen. Nimmt man das gespendete Gerüst und besiedelt es mit den Patient*innen-Zellen, könnte daraus ein neues Organ entstehen.

Fotos (© Ordensklinikum Linz):

Schulprojekt: (Was die Farbe des Harns über den Gesundheitszustand verrät, erklärte Doz.in Dr.in Maria Haller den Volksschüler*innen mit Hilfe eines Plakats. Beim Sieben von Steinen durch Gitter mit unterschiedlich großen Poren erlernten die Kinder das Grundprinzip der Filtereinheiten der Nieren. So auch beim Gummibärchen-Experiment.)
Nierentransplantation: Das Ordensklinikum Linz ist eines der größten Nierentransplantationszentren in Österreich.

Rückfragehinweis für Journalist*innen:
Andrea Fürtauer-Mann
andrea.fuertauer-mann@odensklinikum.at

+43 (732) 7677 – 4610
+43 (0) 664 88541564
www.ordensklinikum.at

Nähere Informationen zur Abteilung Interne 3 – Nephrologie am Ordensklinikum Linz:
Nephrologie | Elisabethinen | Ordensklinikum Linz