"Patienten mit einem schweren, nicht kontrollierten Asthma, können gegen Anmeldung täglich in unsere Lungenambulanz kommen. Hier klären Experten ab, ob eine Behandlung mit den relativ neuen Interleukin-5-Blockern in Frage kommt. Diese Wirkstoffe helfen gut, schnell und nebenwirkungsarm“, macht Pneumologie-Primar Josef Bolitschek vom Ordensklinikum Linz Elisabethinen, dieser belasteten Patientengruppe Hoffnung auf neue Lebensqualität. Die Ambulanz steht natürlich auch anderen Asthmapatienten offen. „Wir haben keinen definierten Ambulanztag, Asthmakranke können täglich zugewiesen werden“, erklärt der Primar.
Bei rund zehn Prozent der Asthmakranken bekommt man mit herkömmlichen Therapieoptionen die Erkrankung nicht unter Kontrolle. Diese Patienten sind im Alltag oft schwer beeinträchtigt und ihre Lebensqualität ist eingeschränkt. Seit wenigen Jahren gibt es für diese Patientengruppe einige IL-5-Antikörper, die sehr gut und rasch helfen. Benralizumab ist der neueste zugelassene IL-5-Antikörper. Er gilt als besonders wirkungsvoll, weil er auch die Entstehung von Nasenpolypen, unter denen diese Patientengruppe gehäuft leidet, hemmt. Die Patienten, die keine oder kaum beschwerdefreie Phasen haben, werden in der Lungenambulanz auf einen dieser Antikörper eingestellt. „Die Differentialabklärung und Einleitung der Therapie soll in einem Krankenhaus passieren. Wir kümmern uns um alle Formalitäten, weil die teure Therapie chefarztpflichtig ist. Wenn die Behandlung gut vertragen wird, kann die Folgebehandlung und -begleitung im niedergelassenen Bereich passieren“, sagt Primar Bolitschek und nennt Kriterien, die darauf hinweisen, dass ein Asthmakranker vielleicht für die Antikörper-Therapie in Frage kommt und zugewiesen werden kann: „Wenn das Labor einen hohen IgE-Wert, sowie das Blutbild eine erhöhte Zahl eosinophiler Leukozyten zeigt oder ein schlechtes Ansprechen auf Steroide vorhanden ist.“
Starke Verbesserung der Lebensqualität
Egal ob es sich um IgE-vermitteltes oder eosinophiles Asthma handelt, die Interleukin-5-Antikörper (IL-5-Antikörper), wirken bei allen Formen. „Wir betreuen derzeit etwa 15 Patienten, die alle im berufstätigen Alter sind. Jeder von ihnen profitiert von der neuen Therapie. Sie werden je nach Wirkstoff subkutan oder intravenös gegeben. Alle Patienten sind durch die neuen Medikamente vom Cortison weggekommen und können auch andere inhalative Mittel reduzieren. Bei allen hat sich die Lebensqualität sehr verbessert, sogar das Sporteln ist für manche, die zuvor beim Stufensteigen schon Luftnot hatten, wieder möglich“, erzählt Ass. Dr. Manuel Kastner, der neben Primar Bolitschek diese Patienten betreut.
Die Medikamente werden ein Jahr lang alle drei Wochen gespritzt, danach versucht man die Intervalle zu verlängern. Die Mittel werden gut vertragen, von allergischen Reaktionen wird in wenigen Fällen berichtet.
Weitere Infos für zuweisende Ärzte:
Primar Dr. Josef Bolitschek: Tel. 0732 / 7676-4203 oder Ass. Dr. Manuel Kastner: Tel. 0732 / 7676-4234
Ambulanz-Anmeldung: Tel. 0732 / 7676-4220
Tipp: Die Selbsthilfegruppe Asthma und COPD trifft sich jeden 1. Mittwoch im Monat um 18:30 Uhr im Ordensklinikum Linz Elisabethinen. Interessierte sind herzlich willkommen.