ASCO: American Society Of Clinical Oncology

ASCO 2016

Uro-onkologische Karzinome

Die HOT-Topics auf dem Gebiet der
"Uro-onkologischen Karzinome"

Kurz-Zusammenfassung von Prim. Dr. Wolfgang Loidl im nachfolgenden Video:

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Schriftliche Zusammenfassung
von Prim. Dr. Wolfgang Loidl

In der Uro-Onkologie stand der diesjährige ASCO vor allem im Zeichen des Nieren- sowie des Harnblasenkarzinoms, da für diese Entitäten die meisten Ergebnisse präsentiert wurden.

Beim Prostatakarzinom gab es keine bahnbrechenden Neuigkeiten, wenngleich eine Zusammenfassung der Studienergebnisse vom Vorjahr – zur Überraschung vieler – gezeigt hat, dass sich der frühe Einsatz der Chemotherapie mit Docetaxel positiv auf die Lebensqualität der Patienten auswirkt.

Viel getan hat sich auf dem Gebiet des metastasierten Blasenkarzinoms. Hier steht rezidivierenden und refraktären Patienten bald ein neues Medikament aus der Gruppe der Immuntherapien zur Verfügung (Atezolizumab). In Kürze erfolgt zudem die Zulassung von Atezolizumab für die Erstlinientherapie jener Patienten, die keine Chemotherapie mit Cisplatin erhalten können. Generell gelten immunonkologische Therapien (sog. Checkpoint Inhibitoren) als große Hoffnungsträger beim Urothelkarzinom und werden daher laufend in weltweiten Studien geprüft.

Die immunogenen Eigenschaften des Tumors sowie erste Untersuchungsergebnisse stimmen uns zuversichtlich, dass weitere Therapieoptionen für Patienten mit metastasiertem Blasenkarzinom in Sicht sind. Bis diese vielversprechenden Substanzen ihre endgültige Zulassung erlangen, steht Betroffenen immer wieder die Möglichkeit offen, an Phase-III-Studien teilzunehmen. Die Urologische Abteilung des Hauses bietet derzeit 4 Studien zum fortgeschrittenen Harnblasenkarzinom an.

Alle wesentlichen therapeutischen Neuerungen beim Blasenkarzinom  finden Sie ausführlich beschrieben in der Ausgabe 03/2016 von „Spektrum Onkologie“.

Auf dem Gebiet der Nierenzellkarzinome hat sich in den letzten Jahren laufend etwas getan, sodass hier ebenfalls neue Präparate zur Verfügung stehen. Den Patienten können dadurch Kombinationstherapien mit guten Ansprechraten angeboten werden. Ziel ist es, metastasierte und refraktäre Patienten im Rahmen der Zweitlinientherapie mit diesen vielversprechenden Kombinationen zu behandeln. Aufgrund der Nebenwirkungen und hohen Kosten sind jedoch noch genaue Beobachtungen notwendig. Neue Tyrosinkinase-Inhibitoren wie Cabozantinib, die in der Zweitlinientherapie beim Nierenzellkarzinom bereits erfolgreich getestet wurden, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in der ersten Linie einsetzbar sein.