„Ich habe meinen Traumberuf gefunden“, schwärmt Daniel Binder, der gerade aus dem sterilen Bereich des Operationssaals im Ordensklinikum Linz kommt. Für ihn kam die Berufung im zweiten Bildungsweg, nachdem er jahrelang als Installateur für Heizungsbau und Ökoenergietechnik gearbeitet hatte. „Das Medizinthema hat mich immer interessiert, aber wegen der Schulnoten kam dieses Studium nicht in Frage.“ Er tastete sich über eine ehrenamtliche Arbeit beim Roten Kreuz heran. Freunde und Bekannte, die in sozialen Berufen arbeiten, ermunterten ihn zu einer Pflegediplom-Ausbildung. „Mit dem Krankenpflegediplom hat man den Schlüssel für sämtliche Teilbereiche der Medizin, von der Säuglingspflege bis zu alten Menschen, von der Ordination bis zum Krankenhaus.“ Als Daniel Binder ein Praktikum im OP-Saal machte, war ihm klar, wo sein künftiger Arbeitsplatz sein würde. „Ich begleite den Patienten vom Einschleusen bis zum Ausschleusen. Während der OP reiche ich dem Operateur die Instrumente, mache die Vollständigkeitskontrolle und sorge für den reibungslosen Ablauf.“ Die Sonderausbildung zum OP-Instrumentar hat Binder bereits absolviert.
Immer mehr Männer in der Pflege
Viele junge Leute interessieren sich nicht für diese Branche, weil sie als schlecht bezahlt gilt. Daniel Binder sieht das anders: "Die Arbeit macht Spaß und ich kann gut davon leben." Deshalb zieht der Pflegeberuf immer mehr Männer an und bietet verschiedene Qualifikationsstufen. Nur ein Jahr dauert die Ausbildung zur Pflegeassistenz, die natürlich viel weniger Tätigkeiten an Patientinnen und Patienten ermöglicht. Zwei Jahre lernen die Pflegefachassistentinnen und - assistenten, die z.B. einfache Wunden versorgen, Infusionen anschließen oder kleine Untersuchungen durchführen dürfen. Nur mit Matura oder Studienberechtigungsprüfung ist das dreijährige Bachelorstudium zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson (DGKP) möglich.
Text: Claudia Schanza, Vinzenz Magazin
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