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Ordensklinikum Linz

Schonende Entfernung der Prostata mittels Roboter-Chirurgie

Datum: 26.02.2018

Knapp über 5.000 Männer erkranken in Österreich jährlich neu an Prostatakrebs. Der Vorsteherdrüsentumor umfasst beinahe 30 % aller Krebserkrankungen des Mannes und rangiert somit vor Lungen- bzw. Darmkrebs an erster Stelle der männlichen Tumorerkrankungen. Das Prostatazentrum am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern - einem Unternehmen der Vinzenz Gruppe - bietet seinen Patienten das derzeit modernste chirurgische Verfahren zur Entfernung der Vorsteherdrüse an: ein computerassistiertes und robotisch unterstütztes Operationssystem.
Prostatakrebspatienten, deren Vorsteherdrüse aus medizinischen Gründen vollständig entfernt werden muss (= radikale Prostatektomie), wurden bisher entweder laparoskopisch, das heißt mittels Schlüssellochchirurgie oder mit einer offenen Operation, die große chirurgische Schnitte erfordert, behandelt. Letztere birgt allerdings nicht unwesentliche Risiken für großen Blutverlust, starke Schmerzen, ungewollten Harnabgang sowie Erektile Dysfunktion - bedingt durch die mögliche Gefahr der Verletzung des empfindlichen Nervengewebes der Prostata.

DaVinci Roboterarm
DaVinci Roboterarm

Das Prostatazentrum am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern setzt nun das so genannte da Vinci-System für sämtliche Entfernungen der Vorsteherdrüse ein. "Diese roboterunterstützte Operationstechnik hat aufgrund seiner hohen Präzision und Sicherheit in den USA die konventionelle laparoskopische Prostataentfernung nahezu vollständig und die offene Operation bereits weitgehend verdrängt", weiß Prim. Dr. Wolfgang Loidl, Leiter der Abteilung für Urologie und des ersten OÖ. Prostatazentrums am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern.
Bei der neuen Operationstechnik steht der Chirurg nicht mehr am Operationstisch, sondern sitzt vor einer Konsole, von der aus er mittels Handbewegungen und Fußpedalen den Eingriff steuert. Unterstützt wird er dabei von einem Roboter, dessen vier Arme jeweils über ein bis zwei Zentimeter große Einschnitte in den Körper des Patienten eingebracht werden. Die Arme sind mit zwei kleinen, hoch auflösenden Kameras sowie Instrumenten ausgestattet, die dreidimensional beweglich sind. Die mikrofeinen Instrumente können somit wie menschliche Handgelenke bewegt werden und ermöglichen dadurch äußerst präzise Bewegungsabläufe. An der Konsole lässt sich das Operationsgebiet dank HD-TV bis zu 30-fach vergrößern, sodass der Operateur sämtliche Gewebsschichten und Strukturen detailgenau beurteilen kann. Bewegungen, die der Chirurg an der Konsole durchführt, werden zum Roboter übertragen, der diese wiederum in Echtzeit im Körper des Patienten durchführt. Operationen können somit noch exakter durchgeführt werden, da das da Vinci-System die bei jedem Menschen vorhandenen, feinen Zitterbewegungen der Hände vollständig ausgleicht.

Die Instrumente des Roboters sind dreidimensional und somit viel beweglicher als die menschliche Hand. Das natürliche Zittern der Hand wird komplett ausgeglichen.Die roboter-assistierte Prostataentfernung bringt für den Patienten viele Vorteile mit sich: kürzerer Krankenhausaufenthalt, weniger Schmerzen, reduziertes Infektionsrisiko, weniger Blutverlust und geringere Narbenbildung. Außerdem können die im Zuge der Operation gesetzten Harnkatheter schneller wieder entfernt werden und das Risiko für eine Erektile Dysfunktion sowie für eine Inkontinenz soll gesenkt werden. Der schnellere Heilungsprozess ermöglicht zudem eine zügigere Wiederaufnahme sämtlicher körperlicher Aktivitäten und einen rascheren Wiedereinstieg in den Arbeitsprozess.

Das da Vinci-System im Operationssaal des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Linz verfügt über die österreichweit modernste technische Ausstattung. "Unsere Erfahrungen mit der Roboter-Chirurgie sowie die Rückmeldungen unserer Patienten sind sehr erfreulich", ergänzt Prim. Dr. Wolfgang Loidl.

 

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