Wie so viele fand auch Carina Luger auf Umwegen ihre Berufung – die Pflege. „Eigentliche habe ich eine Lehre als Fotografin absolviert, das war damals in einem kleinen Geschäft in Urfahr. Da habe ich aber im Laufe der Zeit gemerkt: Das ist es noch nicht“, so Carina.
Der Umgang mit Menschen hat ihr aber schon immer gefallen. Nach vier Jahren in der Fotografie-Branche wurde dann der Wunsch nach Veränderung immer stärker. Durch ihre Taufpatin, die ebenfalls in der Pflege tätig ist, stieß die 29-jährige Mühlviertlerin schließlich auf die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Um einen Platz in der Krankenpflegeschule musste man zu dieser Zeit noch hoffen, umso größer war dann auch die Freude über die Zusage. Es folgte die Ausbildung im Rohrbacher Landesklinikum. Danach war Carina Luger schnell klar, dass sie gerne in Linz arbeiten möchte und nach einigen Bewerbungen führte ihr Weg schließlich ins Ordensklinikum.
In ihrem ersten Jahr bei den Barmherzigen Schwestern war sie auf der Kardiologie tätig. Dort konnte sie die verschiedenen Berufsbilder der Pflege kennenlernen und viel Erfahrung sammeln. Diese erste Zeit im Beruf und das gewonnene Wissen kamen ihr zugute, als dann der Wechsel auf die Intensivstation folgte. 2020 schloss sie an der Johannes Kepler Universität Linz die einjährige Sonderausbildung für die Intensivpflege ab. „Die verschiedenen Praktika die ich dort absolvierte, haben mir enormen Spaß gemacht. Aber nach diesem Ausbildungsjahr auf der Universität und auf den unterschiedlichen Stationen bei den Barmherzigen Schwestern, den Elisabethinen und den Barmherzigen Brüdern, war es ein tolles Gefühl, wieder heimzukommen“, erzählt Carina. Die interne Intensivstation ist ihr inzwischen sehr ans Herz gewachsen.
In ihrem Arbeitsalltag ist die 29-Jährige für maximal zwei Patient*innen zuständig und kennt diese dabei so gut wie auswendig. Sie ist von der Betreuung der Maschinen, der Beatmung, bis hin zu den alltäglichen Pflegeaufgaben für alles verantwortlich. Auch für die Angehörigen der Patient*innen ist die sympathische Pflegerin eine wichtige Ansprechperson. Die große Verantwortung, aber auch die Ungewissheit, was ein Arbeitstag bringen wird, sind Herausforderungen, die Carina sehr an ihrer Arbeit schätzt. „In der Intensivpflege bin ich angekommen. Ich liebe meine Arbeit, und vor allem die ganzheitliche Pflege der Patient*innen liegt mir am Herzen. Man steht den Menschen in einer schweren Zeit zur Seite, und ich kümmere mich so um sie, wie ich es mir für mich selbst auch wünschen würde.“ Auch ihre Kolleg*innen und der gute Zusammenhalt im Team der Station bereichern den oftmals anstrengenden Arbeitsalltag. Besonders während der herausfordernden Corona-Zeit war dieser Rückhalt spürbar.
Der Ausgleich zur Arbeit ist der jungen Mühlviertlerin trotz der Liebe zum Beruf sehr wichtig. Sobald die Dienstkleidung abgelegt ist, widmet sie sich dem Sport oder dem Musikverein. Nach inzwischen sieben Jahren im Ordensklinikum und in der Pflege, geht Carina nach wie vor gerne jeden Tag zur Arbeit. „Es ist ein Beruf für die Zukunft. Und auch wenn es schwere Phasen gibt, bekommt man viel Positives zurück. Schlussendlich tut man es ja für die Patient*innen.“