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Ordensklinikum Linz

"Null Promille" in der Schwangerschaft

Datum: 29.09.2021

Alkoholkonsum kann beim Ungeborenen fatale Schäden anrichten und es sogar süchtig machen.

Wenn werdende Mütter in der Schwangerschaft zu Alkohol greifen, kann das – selbst bei geringen Mengen – schwere Folgen haben. Wenn eine Frau schwanger wird, gilt ab dem Zeitpunkt des Ausbleibens der Regel bis etwa vier Wochen danach, das "Alles-oder-nichts"-Gesetz. Auch nach dieser embryonalen Phase ist mit Alkohol nicht zu spaßen. "Generell gilt: Kein Alkohol während der gesamten Schwangerschaft", betont Prof. Lukas Hefler, Vorstand der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Spitalspartner Ordensklinikum Linz und Konventhospital Barmherzige Brüder und Fachgruppenvertreter-Stellvertreter der Ärztekammer für OÖ.

Die Mutter und das Ungeborene seien naturgemäß eng miteinander verbunden. Alles, was die Mutter zu sich nimmt, gibt sie an das werdende Kind weiter. So auch Alkohol, der sofort in den Blutkreislauf des Kindes eindringt. Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) ist die schlimmste Folge. Es ist gekennzeichnet durch körperliche und geistige Schäden, Fehlbildungen und Mangelentwicklung. Noch ist nicht eindeutig geklärt, welcher Wert an Alkohol erreicht sein muss, um dieses Syndrom auszulösen. Es gilt aber die Annahme, dass bereits 0,8 Liter Bier oder drei Achtel Wein ausreichend sind.

Alkohol kann im Körper des werdenden Kindes aber nicht nur toxisch wirken. So beeinflusst der frühe Kontakt mit Alkohol beim Kind auch Neurotransmitter und Endorphine, die – nicht selten– ein postnatales Suchtrisiko erhöhen können.

Lukas Hefler
Prof. Lukas Hefler, Vorstand der Abteilung für Gynäkologie