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Ordensklinikum Linz

Lärmendes Kinderspielzeug kann zu Hörschäden führen

Datum: 14.01.2019

Cooler Spielzeugautos mit lauten Motorengeräuschen, lustige Sprechpuppen, Kuscheltiere, die bei Berührung ein Liedchen trällern - alles Spielzeuge, die Kinder begeistern sollen. Aber Achtung beim Spielzeugkauf: Manche Quietsche-Entchen, Tröten, Trommeln, Spielzeughandys erreichen, wenn man sie direkt ans Ohr hält, solche Lautstärken, dass sie das Gehör des Kindes für immer schädigen können. Manche Trillerpfeife belastet die Ohren mit 120 Dezibel, was vergleichbar mit einem vorbeifliegenden Düsenjet ist.

Dauerbeschallung macht krank

"Auch wenn Kindern Lärm oft Spaß macht, kann er ihnen nachhaltigen Schaden zufügen", sagt Christoph Balber, HNO-Arzt am Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz. Er empfiehlt, beim Weihnachtseinkauf darauf zu achten, dass das erworbene Spielzeug möglichst geräuscharm ist, und das nicht nur im Hinblick auf den Familienfrieden. "Oft mag der Lärm beim ersten Hinhören nicht besonders laut erscheinen. Man sollte aber bedenken, dass das Kind nicht nur einmal draufdrücken wird, sondern immer und immer wieder - und genau das führt dann zur genauso schädlichen Dauerbeschallung - und diese mindert nachweislich die Konzentrationsfähigkeit der Kleinen", warnt der Mediziner und empfiehlt, ganz bewusst "Geräusch-Ruhephasen" im Alltag einzuplanen. "Schalten Sie ab und zu Radio und Fernseher ab, gehen Sie spazieren, ohne dabei Musik zu hören. Wir wissen, dass Gehirn und Ohren regelmäßige Auszeiten von der Beschallung brauchen, um sich zu erholen. Es ist wichtig, Kindern dieses Bewusstsein von Anfang an zu vermitteln."

Denn es ist längst wissenschaftlich bewiesen, dass dauernder Lärm im Körper Stresshormone freisetzt. Atemfrequenz und Blutdruck steigen. Auf Dauer schwächt diese Mischung das Immunsystem. Auch das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte steigt.

Unheilbare Schwerhörigkeit

Die Gefahr des Lärms wird allerdings noch immer häufig unterschätzt. Eine akute Gefährdung unseres Gehörs liegt grundsätzlich ab 85 Dezibel vor. Bei Einwirkung über einen längeren Zeitraum ist in diesem Fall von einer späteren Schwerhörigkeit auszugehen. Diese ist unheilbar, da die abgestorbenen Hörzellen sich nicht erneuern. Der beste Schutz vor schädlichem Lärm ist, ihm aus dem Weg zu gehen oder ihn einzudämmen.

Christoph Balber

Sowohl im Berufs- als auch im Privatleben ist es daher ratsam, sich keinen unnötig lauten Schallquellen auszusetzen, raten Experten der Allgemeinen Unfallversicherung AUVA. Was zu sehr dröhnt oder kracht, sollte am besten im Regal bleiben - das schont die Nerven der Eltern und das Gehör der Kinder.

 

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