Die Dermatologische Abteilung am Ordensklinikum Linz ist von Anfang an wichtiger Studienpartner bei der Anwendung von Immuntherapien beim malignen Melanom (schwarzer Hautkrebs). Neueste Erkenntnisse zeigen, dass diese Therapie sehr erfolgreich auch bei Plattenepithelkarzinomen (weißer Hautkrebs) und anderen Hauttumoren angewendet werden kann.
Bereits seit neun Jahren gibt es am Ordensklinikum Linz Erfahrungen mit Immuntherapie beim metastasierenden Melanom, vor allem am Anfang im Rahmen von Studien. „Die Erkenntnis, dass diese Methode die Überlebenschancen der betroffenen Patienten mit Hautkrebs verlängert, war ein Meilenstein in der Krebsforschung. Die davor angewandte Chemotherapie bei Hautkrebs hat bei den Patienten lediglich die Lebensqualität verbessert, aber nicht das Leben verlängert“, sagt OA Dr. Helmut Kehrer, Leiter der Dermatoonkologischen Ambulanz am Ordensklinikum Linz Elisabethinen.
Im Ordensklinikum Linz wurde die Methode der Immuntherapie als Standardbehandlung bei Melanomen etabliert. Auch immer häufiger auftretende metastasierende Plattenepithelkarzinome (Weißer Hautkrebs) und andere Hauttumore werden bereits mit Immuntherapie erfolgreich behandelt. Aktuell werden jährlich ca. 180 Immuntherapien verabreicht und der Großteil der Patienten verträgt die Behandlung sehr gut. „Die Ärzte sind mit den Nebenwirkungen, wie Müdigkeit und Entzündungen vertraut und durch eine gute Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten werden Nebenwirkungen frühzeitig gezielt behandelt“, sagt OA Dr. Helmut Kehrer.
Langzeitergebnisse gibt es aufgrund der relativ kurzen Anwendungszeit noch nicht, die Hoffnungen sind aber groß, durch diese Therapie eine vollkommene Heilung des Hautkrebses zu erreichen. Neuesten Studien zufolge wird die Immuntherapie auch neoadjuvant (vorbeugend) vor einem operativen Eingriff bei metastasierendem Hautkrebs eingesetzt. „Somit können mögliche versteckte Metastasen bereits vorab beseitigt werden, im Nachhinein ist keine Therapie mehr notwendig und dem Patienten bleiben lange Behandlungszyklen erspart.“
Lebensrettung durch Spitzenmedizin und Immuntherapie
Dass die Dermatologische Abteilung am Ordensklinikum Linz Elisabethinen auf die Behandlung von Melanomen höchst spezialisiert ist und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen erfolgreich praktiziert wird, zeigt die Krankengeschichte von Martin Six. 2017 verschlechterte sich der Gesundheitszustand des bis dahin kerngesunden Niederösterreichers plötzlich drastisch. Erst nach einer Odyssee durch verschiedenste Spitäler und immer schlechterem Gesundheitszustand konnte im Ordensklinikum Linz schließlich bei einer Coloskopie durch Experten der Abteilung Gastroenterologie die lebensrettende Diagnose gestellt werden. Der 52-Jährige Niederösterreicher litt an einem Melanom im Darm mit Verwachsung in den Bauchraum. „Normalerweise befinden sich Melanome auf der Haut und ab und zu auch an Augen, Schleimhäuten oder Hirn – im Darm sind Melanome sehr selten angesiedelt und wenn, dann eher im Enddarm oder Afterbereich“, schildert OA Dr. Kehrer. Nach einer Operation, bei der ein Meter Darm sowie umliegende Verwachsungen entfernt wurden, wurde eine Immuntherapie gestartet, die ohne schwere Nebenwirkungen verlief. „Morgens hab ich etwas länger gebraucht, bis ich auf meinem gewohnten Energielevel war. In meiner Landwirtschaft konnte ich Gott sei Dank weiterarbeiten. Es geht mir gut, ich lebe jetzt bewusster und bin zufriedener“, schildert der 52-Jährige, der seinen Bergbauernhof im Ybbs-Tal bewirtschaftet.
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