Eine neuere, raschere und potentiell effektivere Behandlungsmethode als die gewöhnliche Vorhofflimmerablation (Pulmonalvenenisolation), ist die Hochfrequenzablation mit hoher Energie. Sie wurde Mitte Mai 2018 am Ordensklinikum Linz Elisabethinen im Rahmen einer Studie bei Patienten mit Vorhofflimmern weltweit erstmals eingesetzt.
Der Vorgang ist derselbe wie bei einer üblichen Ablation: Über einen Zugang in der linken Leiste wird ein diagnostischer Katheter (Sonde mit Elektroden) in den linken Vorhof des Herzens vorgeschoben. Damit kann ein Team aus Ärzten und Medizintechnikern die Herzströme detailliert messen und die Anatomie des Herzens dreidimensional darstellen.
Anschließend führt der behandelnde Arzt einen Ablationskatheter über den Leistenzugang punktgenau an jene Stellen heran, um damit die elektrischen Störherde im Bereich der einmündenden Lungenvenen, die durch Extraschläge Vorhofflimmern auslösen können, zu behandeln.
Hierbei wird Herzgewebe mittels Hochfrequenzstrom um die Lungenvenen auf etwa 55 bis 65 Grad erhitzt (verödet). Die so entstandenen künstlichen Narben isolieren die Lungenvenen elektrisch vom restlichen Vorhof, damit diese keine Herzrhythmusstörungen mehr auslösen können.
Mithilfe des neuen Hochfrequenz-Ablationskatheters können diese Stellen mit höherer Energie und deutlich kürzerer Dauer effektiv behandelt werden, als das bisher der Fall war. Es kann eine deutlich höhere Energiemenge abgegeben werden, weil Mikrosensoren die Temperatur kontinuierlich präzise messen und den Strom automatisch an die erreichte Temperatur anpassen. Die Stromabgabe erfolgt pro Ablationsstelle nur 4 Sekunden, bisher waren 20 bis 60 Sekunden erforderlich.
Dies führt zu einer deutlichen Verkürzung der Eingriffsdauer von etwa 2 bis 3 Stunden auf 1 Stunde. Somit wird der Eingriff für die betroffenen Patienten potentiell sicherer, effektiver und schonender.
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