80 Prozent der dermatologischen Berufserkrankungen betreffen Friseure und Maler, Mitarbeiter in der Metall- und Nahrungsmittelindustrie, im Baugewerbe, Reinigungskräfte und Personal in Heil- und Pflegeberufen.
„Berufsbedingte Hauterkrankungen gehören zu den zweithäufigsten Berufskrankheiten. Das Durchschnittsalter von Hautreaktionen durch Kontakte mit jeweils berufstypischen Stoffen liegt bei Frauen bei 22 Jahren, bei Männern bei 31 Jahren. Meist betrifft es Tätigkeiten, bei denen sehr viel Kontakt mit Feuchtigkeit oder chemischen Substanzen besteht“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Norbert Sepp, Vorstand der Abteilung Dermatologie am Ordensklinikum Linz Elisabethinen.
Das Bewusstsein in manchen Berufsgruppen, dass hier zum Schutz der Arbeitnehmer gehandelt werden muss, gibt es bereits. Die typische „Zementallergie“ bei Maurern, Fliesenleger und Bauarbeitern ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Denn der Anteil des Auslösers, der Chromgehalt im Zement, wurde gesenkt. „Dafür gibt es, verursacht durch den hohen Chromgehalt im Leder, nun ein neues Phänomen. Das hat zwar nichts mit einer Berufsgruppe zu tun, aber mit einem Modetrend.
Immer mehr Frauen tragen Lederschuhe oder ungefütterte Lederkleidung. Durch den Chromgehalt im Leder kommt es bei ihnen zu einer Hautreaktion, die der „Zementallergie“ ähnlich ist“, erklärt Prof. Sepp.
Für Berufsgruppen, bei denen die Haut gefährdet ist, rät Prof. Sepp zu Hautschutz durch qualitativ hochwertige Schutzhandschuhe, das Auftragen von Salben und vor allem zu Aufklärung über Risiken durch den Arbeitgeber.
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