Aktuelles

Aktuelles

Ordensklinikum Linz

Erste Hilfe für (Waisen)Kinder in Kenia

Datum: 13.05.2020

#teamordensklinikum

Erich Neumüller, diplomierter Anästhesiepfleger und Stationsorganisator am Ordensklinikum Linz Elisabethinen, organisiert Pflegematerialien zur Wundversorgung einer Schule in Mwabungu,Kenia.

„Wie dringend die Menschen in Kenia Hilfe brauchen, habe ich erst bemerkt, als ein 26-jähriger Sportanimateur, in dem Hotel, in dem wir untergebracht waren, einen Unfall hatte“, erzählt Erich Neumüller aus Altenberg. „Sein Bein war mehrfach gebrochen. Er brauchte eine Operation, konnte sich aber die 7.000 Euro, die dafür notwendig waren, nicht leisten. In Kenia, gibt es ja leider, wie in vielen anderen Ländern, keine allgemeine Krankenversicherung. Ein Bekannter von mir, Ludwig Donharl, hat deshalb mit seiner Frau eine private Spendenaktion gestartet, mit der ihm schließlich die Operation finanziert werden konnte.“

60 Prozent Vollwaisen durch HIV
Als Erich Neumüller und sein Bekannter ein Jahr später dort wieder Urlaub machten, wurden sie auf eine kleine Schule aufmerksam, in der 60 Prozent der Kinder Vollwaisen sind, weil ihre Eltern und Angehörigen an den Folgen einer HIV-Erkrankung gestorben sind. „In dieser Schule, die damals nur zwei Klassenzimmer hatte, wurden 50 Kinder unterrichtet. Aber auch hier war es so, wenn sich jemand verletzte, konnten die Wunden nicht entsprechend gereinigt, geschützt oder gepflegt werden. In solchen Fällen wurde einfach mit Bananenblättern verbunden. Das ist natürlich hygienisch eine Katastrophe, weil sich die Wunden infizieren können und es im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung (Sepsis) oder sogar zu einer Ansteckung mit HIV kommen kann.“

Sanitätsraum zur Erstversorgung von Wunden
Der Anästhesiepfleger aus der Ordensklinikum Linz hat es sich deshalb zur Aufgaben gemacht, eine kleine medizinische Einrichtung zur Erstversorgung von Schürf- und Schnittwunden sowie sonstigen Verletzungen auszustatten. Um ausreichend Verbandsmaterialien dafür zu sammeln, rief der Mühlviertler um Sachspenden auf. Bekannte und auch Firmen unterstützten ihn großzügig.  Im Jänner 2020 hatte Erich Neumüller 100 Kilogramm Verbandsmaterial beisammen – Handschuhe, Kompressen, Verbandstücher, Mullbinden, Pflaster, Wunddesinfektionsspray und Wundverschluss-Streifen. Die hat er Anfang 2020 mit Ludwig Donharl im Flieger zur Schule nach Mwabungu, das ist 38 km südlich von Mombasa, gebracht.

Der Rohbau der Erste-Hilfe-Station war zu diesem Zeitpunkt bereits von den Einheimischen errichtet worden. Den abschließbaren Schrank hat ein Freund des afrikanischen Sportanimateurs gemauert. Die Schlösser und Beschläge dazu, hat Erich in Österreich gekauft und mitgenommen.

Insgesamt sieht Erich Neumüller seinen Beitrag für das Schul-Projekt von Ludwig Donharl aber eher bescheiden: „Der Ludwig hat dort in den vergangenen 10 Jahren wirklich viel bewegt. Er hat mithilfe der Einheimischen ein neues großes Schulgebäude mit vier Klassenzimmern und sanitären Einrichtung gebaut. Mittlerweile werden dort 150 Kinder unterrichtet. Sein nächstes Ziel ist noch einen Kindergarten zu errichten und das Projekt dann abzuschließen.“

Erich Neumüller mit Verbandsmaterial in Mwabungu, Kenia