Aktuelles

Aktuelles

Ordensklinikum Linz

Endometriose: Wenn Schmerz zum Leben gehört

Datum: 02.09.2020

Bauchkrämpfe, Rückenschmerzen oder auch Erschöpfungszustände – Endometriose macht sich auf verschiedene Arten bemerkbar. Die Diagnose wird leider erst oft spät gestellt.
 

Bei der Endometriose – Endometrium bedeutet so viel wie Gebärmutterschleimhaut – siedeln sich Zellen dieser Schleimhaut außerhalb der Gebärmutter an. Diese reagieren dann ebenso auf Hormone wie das normale Gebärmuttergewebe – somit kann es bluten oder Schmerzen verursachen, besonders in der Zeit vor oder nach der Regel. Das "versprengte" Gewebe kann sich zudem entzünden, vernarben oder sich in anderen Organen entwickeln. "Endometriose ist eine gutartige Erkrankung. Sie äußert sich durch starke Menstruationsschmerzen beziehungsweise Schmerzen im Unterbauch, die auch mit Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen einhergehen können und bis in die Beine oder den Rücken ausstrahlen", sagt Univ.-Prof. Lukas Hefler, Vorstand der Abteilung Gynäkologie am Ordensklinikum Linz und Fachgruppen-Stellvertreter für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Ärztekammer für Oberösterreich.

Bis zur Diagnose vergehen durchschnittlich zehn Jahre, die oft von starken Schmerzen geprägt sind. "Oft denken Patientinnen, dass diese Krämpfe zur normalen Menstruation gehören. Es wäre aber sehr wichtig, wenn die Frauen dies mit ihrem Gynäkologen besprechen", sagt Hefler.

Die Diagnose ist relativ aufwendig: Dafür braucht es auf jeden Fall eine Tast- und Ultraschalluntersuchung. "Mittels einer Bauchspiegelung werden die Wucherungen entfernt und feingeweblich untersucht. Erst dann kann klar gesagt werden, ob es sich um Gebärmutterschleimhautzellen handelt", erklärt Hefler. Mit Medikamenten und Hormontherapie können die Schmerzen gelindert werden. Einzig eine Operation kann die Beschwerden längerfristig beseitigen. "Jedoch treten bei 15 Prozent der operierten Frauen die Endometrioseherde nach fünf Jahren wieder auf." Warum das so ist, weiß man nicht, die Ursache ist noch nicht ganz klar.

 

Quelle: OÖN

Endometriose