Chirurgie

Magenkrebs

Informationen zur Erkrankung

Ein Expertenteam aus den Fächern Chirurgie, Interne Medizin, Endoskopie und Radioonkologie koordiniert  die wichtigsten Abläufe und erstellt in gemeinsamen Zusammenkünften ein patientenindividuelles, maßgeschneidertes Vorgehen.

Das Magenkarzinom ist eine bösartige Erkrankung des Magens. Glücklicherweise ist die Häufigkeit neu auftretender Magenkarzinoms in westeuropäischen Ländern rückläufig. Allerdings äußert nur jeder vierte Betroffene Symptome vor Diagnosestellung, sodass die Diagnose “Magenkrebs“ leider meist erst im fortgeschrittenen Stadium gestellt werden kann.
Die Diagnostik und die Behandlung sind, wie bei vielen bösartigen Erkrankungen, komplex. Es ist daher wichtig, Abläufe und Möglichkeiten der Diagnosestellung und Therapie klar darzustellen, diese in den Alltag der*des Patient*in einzufügen und auch auf deren individuelle Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen.
Es ist unser Ziel unseren Patient*innen in dieser Lebensphase zur Seite zu stehen und ihnen Diagnostik, Behandlung und unterstützende Maßnahmen „unter einem Dach“ anzubieten.

Fakten:

In Oberösterreich wird bei rund 250 Patient*innen pro Jahr die Diagnose „Magenkrebs“ gestellt, 30 – 35 davon werden pro Jahr alleine in unserem Krankenhaus diagnostiziert und behandelt.
Wir legen hierbei großen Wert auf den Einsatz moderner und evidenzbasierter Methoden

 

 ÖsterreichOberösterreich
Neuerkrankungen pro Jahr    1.300          250
Sterberate pro Jahr       900          160

Symptome, Risikofaktoren und Vorbeugung

Ungefähr 25 % aller Betroffenen verspüren vor Diagnosestellung Symptome. Keines der Symptome ist jedoch eindeutig mit einem Magenkarzinom in Verbindung zu bringen. Dies erschwert die Früherkennung.

Symptome können sein:
•Magenschmerzen, schnelles Sättigungsgefühl, Schluckstörungen
•Übelkeit mit oder ohne Erbrechen
•Gewichtsverlust, Leistungsknick
•Schwarzer Stuhlgang (Schwarzfärbung durch Blutbeimengung)

Mensch die ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung haben sind jene mit:
•Magengeschwüren
•chronischen Infektionen mit Helicobacter pylori
•gehäuften Auftreten von Magenkrebs in der Familie (erstgradig verwandte)
•hohem Fleisch-, Nikotin- oder Alkoholkonsum
•Übergewicht

Daraus wird ersichtlich, dass eine Vorbeugung über die Anpassung der Lebensgewohnheiten möglich ist. Eine ausgewogene Ernährung, das Vermeiden von übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum und die regelmäßige sportliche Betätigung sind mit einer Verringerung des Erkrankungsrisikos verbunden.
Diese Maßnahmen spielen auch in der Vorbeugung aller anderen Krebsarten sowie der Herz/Kreislauferkrankungen eine wichtige Rolle.

 

Diagnostik

Wird der Verdacht auf das Vorliegen eines Magenkrebses gestellt, erfolgt als erster Schritt die Gastroskopie (Magenspiegelung). In dieser Untersuchung wird die Magenschleimhaut auf Veränderungen untersucht: Unter Sicht (mit Hilfe einer Kamera) kann die Lokalisation des Tumors bestimmt werden, kleine Gewebeproben werden entnommen und zur weiteren histologischen Aufarbeitung an den Pathologen weitergeschickt. Die Ausbreitung des Magenkrebses in den Magenmuskel beziehungsweise in die Umgebung wird üblicherweise mittels einer speziellen Computertomographie festgestellt.

Das FDG-PET-CT liefert Bilder in höchster Qualität sodass schon kleinste Gewebeänderungen erkannt werden können. Ist die Krebserkrankung auf den Magen beschränkt, wird mit Hilfe eines speziellen Ultraschallverfahrens, der Endosonographie, die Eindringtiefe des Tumors gemessen. Nach Erhebung aller Befunde wird jede*r Patient*in in einer fächerübergreifenden Konferenz vorgestellt und das weitere Procedere beschlossen.

 

Behandlung

Die Behandlung der Erkrankung ist abhängig von deren Ausbreitung. Je nach Fortschritt der Erkrankung wird eine individuelle, patientenangepasste Therapie aus Operation, Chemotherapie und Bestrahlung zusammengestellt.
Eine wesentliche Erneuerung in der Therapie von Metastasen (Absiedelungen) in den Bauchraum ist die HIPEC Methode(Hypertherme-Intraperitoneale Chemotherapie). Hierbei wird im Anschluss an die Operation die Chemotherapie für eine genau bestimmte Zeit direkt in die Bauchhöhle eingebracht.

Kontakt

OA Dr. Klemens Rohregger
OA Dr. Klemens Rohregger
Leitung Peritonealkarzinosezentrum

FAQs: Häufig gestellte Fragen

Hier finden Sie häufig gestellte Fragen von Patientinnen zum Magenkarzinom, beantwortet von unseren Experten. Wichtig sind jedoch die Informationen, die Ihnen Ihr Behandlungsteam gibt. Diese können je nach Ihrer individuellen Situation und Ihrem Operationsverlauf abweichen.