Rückblick: Fortbildungsabend „Praxiswissen Gastroenterologie & Hepatologie“
Am 23. Mai 2023 fand im Seminarzentrum Barmherzige Schwestern Linz der Fortbildungsabend „Praxiswissen Gastroenterologie & Hepatologie“ für Zuweiser*innen der Abteilung Interne IV – Gastroenterologie & Hepatologie, Endokrinologie und Stoffwechsel, Ernährungsmedizin – statt. Prim. Univ.-Prof. Dr. Rainer Schöfl ermöglichte es den jungen, aufstrebenden Ärzt*innen seiner Abteilung, aktuell spannende Themen zu präsentieren und Fragen der Teilnehmer*innen zu beantworten.
Folgend ein Auszug der Inhalte des ersten Vortrags. Wir freuen uns Sie bei der nächsten Veranstaltung am 7. November um 18 Uhr persönlich begrüßen zu dürfen. Das Programm finden Sie HIER.
Den Rückblick widmet Ihnen unser Kooperationspartner
Ass. Dr. Lukas Aufreiter (siehe erstes Bild) stellte mit Baveno VII und Billroth IV zwei neue Konsensus zum Management der Portalen Hypertension vor. Im Rahmen der Beurteilung einer*eines Patientin*Patienten mit dem Verdacht auf eine Lebererkrankung ist die erste Frage die man beantworten muss – neben der Ätiologie –, ob eine fortgeschrittene chronische Lebererkrankung vorliegt oder nicht. Die Diagnose erfolgt nichtinvasiv mittels Elastographie (< 10 kPa rule out; 10-15 kPa möglich; > 15 kPa sehr wahrscheinlich). Im nächsten Schritt muss das Vorliegen einer klinisch signifikanten portalen Hypertension (CSPH) evaluiert werden. Die HVPG-Messung (> 5 mmHg = CSPH) gilt hier weiterhin als Goldstandard. Zusätzlich sind eine Elastographie und Messung der Thrombozytenzahl angezeigt (< 15 kPa + > 150.000 Thrombozyten = rule out; > 25 kPa = rule in; 15 kPa - 25 kPa = Graubereich). Die Diagnose einer CSPH ist essentiell, weil Dekompensationen erst bei Vorliegen einer CSHP auftreten und ebendann auch die leberspezifische Mortalität ansteigt. Wendet man die Baveno-VII-Kriterien an, verbleiben circa 40-50 % der Patient*innen in dem zuvor definierten Graubereich ohne eindeutigen Ausschluss oder einer eindeutigen Diagnose einer CSPH. Zieht man den VITRO-Score innerhalb der Grauzone heran, reduziert sich diese auf 10-15 %. Umgekehrt ausgedrückt, können damit 85-90 % der Patient*innen eindeutig klassifiziert werden.
Bilder (c): Ordensklinikum Linz