Gynäkologisches Tumorzentrum

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Barmherzige Schwestern

Tumor der Gebärmutterhöhle (=Endometriumkarzinom)

Patient*innen stoßen bei der Recherche zu ihrer Erkrankung im Internet auf vielfältige und oft auch widersprüchliche Informationen. Dies kann für Verunsicherung sorgen. Auf dieser Seite finden Sie geprüfte und seriöse Inhalte über Tumore in der Gebärmutterhöhle, erstellt von unseren Expert*innen. Bedenken Sie bitte, dass diese Informationen ein ausführliches Arztgespräch nicht ersetzen können. 

 

Erkrankungsbild

Das Endometriumkarzinom ist eine Krebserkrankung der Gebärmutterhöhle. 

Die Erkrankung entwickelt sich meist über einen Zeitraum von etwa ein bis zwei Jahren. Übergewicht, Bluthochdruck und Zuckerkrankheit (Diabetes) sind klassische Risikofaktoren, die die Entwicklung begünstigen. Der Tumor befällt zuerst die Gebärmutterschleimhaut, das so genannte Endometrium, die das Innere der Gebärmutter auskleidet. Seltener geht die Krebsgeschwulst von den Muskelschichten des Gebärmutterkörpers aus (Sarkome). Jede abnorme Blutung (unregelmäßige Zwischenblutungen vor dem Wechsel oder auch nur eine leichte Blutung nach dem Wechsel) muss ernst genommen und abgeklärt werden! Treten Schmerzen auf, ist dies meist schon ein Hinweis auf einen fortgeschrittenen Tumor.

 

Vorsorge und Früherkennung

Für das Endometriumkarzinom gibt es keine Methode zur Früherkennung (Screening) bei beschwerdefreien Frauen. Die Abklärung eines auffälligen Befundes im Bereich der Gebärmutterschleimhaut bzw. die Ursache einer Blutung nach dem Wechsel wird durch eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) und Ausschabung (Curettage) abgeklärt. Das gilt vor allem für Frauen nach den Wechseljahren. Wird der Gebärmutterkörperkrebs frühzeitig erkannt, kann er in der Regel gut behandelt werden. Betroffen sind vorwiegend Frauen in oder nach den Wechseljahren, wobei der Häufigkeitsgipfel zwischen dem 60. und dem 75. Lebensjahr liegt.

 

Diagnose

Gynäkolog*innen können mittels vaginaler Sonografie (Ultraschall-Untersuchung durch die Scheide) die Gebärmutter und die Eierstöcke untersuchen.

Eine genaue Diagnose liefert eine Ausschabung der Gebärmutter (=Curettage). Um eine Gewebeprobe zu gewinnen, wird im Rahmen der Gebärmutterspiegelung die Gebärmutterschleimhaut ausgeschabt. Die mittels Curettage gewonnene Schleimhaut wird im Labor feingeweblich untersucht. So können Gynäkolog*innen mögliche bösartige Veränderungen des Endometriums genau diagnostizieren.

Bestätigt sich durch die histologische Untersuchung die Diagnose Gebärmutterkörperkrebs, kann mittels Magnetresonanztomografie (MRT) sowie mittels Computertomografie (CT) die Größe und Ausdehnung des Tumors vor einer Operation erkannt und eingeschätzt werden.


Therapie

Die Behandlung und Form der Therapie von Gebärmutterkörperkrebs, hängen von Tumorstadium, Tumorgrading (= Grad der Abweichung vom normalen Gewebe) und Alter der Patientin ab. Bei Gebärmutterkörperkrebs ist die Entfernung der Gebärmutter mitsamt den beiden Eierstöcken meist der erste Therapieschritt. Oft ist auch eine Lymphknotenentfernung im Bereich des kleinen Beckens, in manchen Fällen auch im Bereich der Hauptschlagader oder der Hauptvene im Bauchraum erforderlich. Der Eingriff erfolgt nach Möglichkeit minimal-invasiv mittels Laparaoskopie(=Untersuchung der Bauchhöhle) oder Roboteroperation - das erspart den großen Bauchschnitt. Gerade beim Gebärmutterkörperkrebs, der oft stark übergewichtige Frauen betrifft, ist eine solche Operationsmethode vorteilhaft, weil bei diesen Patientinnen ein Bauchschnitt deutlich schlechtere Heilungstendenzen zeigt als bei Normalgewichtigen.
Nach Vorliegen aller Befunde entscheidet ein interdisziplinäres Team, das Tumorboard, ob ergänzend eine Strahlentherapie und/oder eine Chemotherapie nötig sind. Eine alleinige Strahlentherapie kommt nur bei Patientinnen in Frage, die nicht operiert werden können.

FAQs: Häufig gestellte Fragen

Hier finden Sie häufig gestellte Fragen von Patientinnen zum Tumor der Gebärmutterhöhle, beantwortet von Prim. Univ.-Doz. Dr. Lukas Hefler. Wichtig sind jedoch die Informationen, die Ihnen Ihr Behandlungsteam gibt. Diese können je nach Ihrer individuellen Situation und Ihrem Operationsverlauf abweichen.

Prim. Univ.-Doz. Lukas Hefler
Prim. Univ.-Prof. Dr. Lukas Hefler
Abteilungsleitung Gynäkologie