Chirurgie

Hernien Referenzzentrum

Elisabethinen

Zentrum für Bauchwand-, Zwerchfell- und Leistenbrüche

Bei der Zertifizierung von Hernienzentren handelt es sich um einen dreistufigen Zertifizierungsprozess.
Die Chirurgische Abteilung des Ordensklinikum Linz hat bislang als einzige Abteilung in Österreich die höchste Stufe der Zertifizierung, nämlich die Stufe 3, das Referenzzentrum für Hernienchirurgie erlangen können.

Was ist das Ziel der Qualitätssicherung und der Zertifizierung von Hernienzentren?

Ziel der Qualitätssicherungsstudie Herniamed und der Zertifizierung von Hernienzentren ist es, die Versorgungsqualität in der Hernienchirurgie zu verbessern und die Patient*innensicherheit bei Hernien-Operationen zu erhöhen. Eine Fachabteilung, die eine Zertifizierung als Referenzzentrum für Hernienchirurgie erwerben möchte, muss daher ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung im Bereich der Hernienchirurgie nachweisen und sich anschließend regelmäßigen Kontrollen der Versorgungsqualität und Behandlungsergebnisse von Hernien-Operationen unterziehen.
Patient*innen können an der erteilten Zertifizierung als Hernien Referenzzentrum erkennen, dass eine medizinische Einrichtung bzw. ein Hernien-Experte die durch Fachexpert*innen und Fachgesellschaften aufgestellten Qualitätsanforderungen an Hernien-Operationen erfüllt und somit nachweislich ein*e Spezialist*in auf dem Gebiet der Hernienchirurgie ist.

Hernien Referenzzentrum Elisabethinen Linz

Die Zahl der Patient*innen mit Hernien steigt stetig und es treten zunehmend komplexere Fälle auf. Die Hernienoperation ist der häufigste Eingriff der Allgemeinchirurgie. An unserem Hernienzentrum in Linz werden jährlich 700 bis 800 Operationen bei Leistenbruch, Zwerchfell- oder Bauchwandbruch durchgeführt.
Im Laufe der Zeit hat sich eine unüberschaubare Anzahl an offenen und laparoskopischen (Schlüssellochchirugischen) Operationstechniken etabliert.

Des Weiteren existiert eine Unzahl an verschiedenen, Netzmaterialen zur Verstärkung der Leisten- oder Bauchwand und es gibt viele Techniken zur Fixation von Netzimplantaten. Keine Methode kann pauschal für alle Fälle eingesetzt werden, weswegen wir für jede*n Patient*in ein maßgeschneidertes Versorgungskonzept anbieten. Nur wenige Chirurgen bzw. Kliniken beherrschen alle Techniken. Heutzutage ist nur ein Spezialist in der Lage, aus der Vielzahl von Behandlungsmethoden die individuell richtige für jede*n Patient*in auszusuchen und korrekt durchzuführen.
Im Sinne dieser Spezialisierung wurde ein Team etabliert, welches sich schwerpunktmäßig, praktisch und wissenschaftlich mit dem Themenkreis Hernienchirurgie befasst. Dies wird durch aktive Kongressteilnahmen, Studien, Fortbildungen, Workshops und Hospitationen untermauert.
Am Ordensklinikum Linz Elisabethinen werden alle offenen und laparoskopischen Hernien-Eingriffe leitliniengemäß und mit hoher Expertise angeboten. Die hohen Fallzahlen widerspiegeln die Erfahrung der Operateure. Die Operationsplanung erfolgt individualisiert, die Operationsabläufe sind jedoch streng standardisiert.

Zertifizierung sichert Ergebnisqualität

Ein wesentliches Anliegen bei einer Zertifizierung ist die Qualitätssicherung. Daher nimmt das Hernien Referenzzentrum an einer Qualitätssicherungsstudie namens „Herniamed“ teil, in deren Rahmen alle Patient*innen mit Hernienoperationen erfasst werden. Das Risikoprofil der Patient*innen, die genaue operative Durchführung und das perioperative Ergebnis werden dokumentiert. Die Langzeitergebnisse werden durch schriftliche Fragebögen, die an die Hausärzt*innen und Patient*innen gesendet werden, erhoben. Ziel von Herniamed und der Zertifizierung ist es, die Versorgungsqualität und Patientensicherheit in der Hernienchirurgie noch weiter zu steigern.